Gerontopsychiatrie 2015 – Multiprofessionell Denken und Handeln!

XII. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V.

04.-06. März 2015 in Essen

   
Symposium VARIA3 Donnerstag, 05.03.2015, 14.30 -16.00 Uhr
   
   
Palliativmedizin
     
     

Die Palliativmedizin ist keine originäre Altersdisziplin. Dennoch verweist sie auf Themen des endenden Lebens, welches in der Regel mit dem Alter(n) verbunden wird. Durch die Zunahme der Morbidität im Alter ist die Palliativmedizin in großem Maße auch mit älteren Menschen und ihrem psychischen Befinden konfrontiert. Ein Todeswunsch oder der Wunsch nach vorzeitigem Versterben sind besondere Herausforderungen in der Behandlung von Patienten im fortgeschrittenen Stadium oder im Endstadium ihrer Erkrankung. Insbesondere palliativmedizinisch Tätige sind regelmäßig mit dem Begehren nach einem beschleunigten Versterben konfrontiert. Bislang findet dieses Phänomen allerdings im Diskurs z.B. um die Suizidalität kaum Beachtung. Dabei schwanken die Prävalenzen dieses Wunsches bei onkologischen Patienten zwischen 17% und 44,5%.

Als psychotherapeutischer Zugang findet die Dignity Therapy von Chochinov und Mitarbeitern zunehmende Beachtung in der psychologischen Begleitung und Therapie von Patienten am Ende ihres Lebens. Dieses Verfahren zur Erhaltung oder Wiederherstellung des Empfindens von Würde kann auch als spezifisches psychotherapeutisches Verfahren zum Umgang mit Todeswünschen verstanden werden und dient der Bewältigung krankheitsbezogener körperlicher und psychischer Belastungen.

Selbstbestimmung und Fürsorge stellen oft diametrale ethische Prinzipien am Lebensende von Menschen mit Demenz dar. Sich vorausschauend auf das endende Leben vorzubereiten und in dieser Situation gewünschte bzw. ungewünschte Maßnahmen so weit wie möglich vorauszuplanen, kann eine Hilfe sein, das Spannungsfeld zwischen diesen ethischen Prinzipien im Alltagshandeln zu vermindern. Das palliativmedizinische Konzept des advance care plannings bietet eine Möglichkeit, der Selbstbestimmheit auch bei vorgeschrittenen Demenzstadien eine konkrete Ausdrucksform zu geben.

Das Symposium wird in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin durchgeführt.

   
   
Vorsitz Klaus Maria Perrar, Köln
   
   
  Todeswunsch in der Palliativmedizin
  Raymond Voltz, Köln
   
  „Dignity Therapy“ – Zur Steigerung des Würdeempfindens bei Palliativpatienten
  Sandra Mai, Mainz
   
  Selbstbestimmung am Lebensende von Menschen mit Demenz - eine medizinethische Perspektive
  Jakov Gather, Bochum
   
   

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