Die Amyloid-Kaskaden-Hypothese
ist das wichtigste ätiopathogenetische Konzept der Alzheimer-Demenz.
Sie besagt in ihrer aktuellen Fassung, dass bei der Alzheimer-Demenz
1) ein Ungleichgewicht zwischen Produktion und Elimination von
Beta-Amyloid besteht, 2) der Überschuss von Beta-Amyloid
zu einer erhöhten Konzentration von Beta-Amyloid-Oligomeren
und -Fibrillen führt, die 3) in den Neuronen eine Hyperphosphorylierung
und räumliche Umverteilung des Tau-Proteins bewirken, wodurch
es 4) zu Agglutination von Neurofilamenten und zur Zellschädigung
kommt.
Die Amyloid-Kaskaden-Hypothese legt grundsätzlich zwei krankheitsmodifizierende,
also ursächlich wirksame therapeutische Ansatzpunkte nahe: Beta-Amyloid
und Tau-Protein. Beide Ansatzpunkte sind der Ausgangspunkt verschiedener
Therapiestudien zur Alzheimer-Demenz, wobei die Studien zur passiven
Immunisierung gegen Beta-Amyloid derzeit am weitesten fortgeschritten
sind.
Der aktuelle Stand zu Konzeptbildung und Therapiestudien wird
für
die Beta-Amyloid-orientierten Therapien (Grimmer) und die für
die Tau-Protein-orientierten Therapien (Adler) dargelegt und erörtert.