Technologie-basierte Interventionen für pflegende Angehörige von Personen mit Demenz: Ergebnisse einer Meta-Analyse
Friederike Deeken, Anna
Rezo,
Michael A. Rapp
Sozial- und Präventivmedizin, Universität Potsdam
Zielsetzung/Fragestellung:
Die Pflege einer Person mit Demenz kann mit einer Reihe von körperlichen
sowie psychischen Belastungen für den pflegenden Angehörigen in Verbindung
gebracht werden. Wirksame, kosteneffiziente und leicht zugängliche Versorgungsangebote
zur Unterstützung und Entlastung der Angehörigen werden vor dem Hintergrund
der steigenden Prävalenz dementieller Erkrankungen dringend benötigt.
Ziel der vorliegenden Meta-Analyse ist die Evaluation der Effektivität
von technologiebasierten Interventionen für pflegende Angehörige
von Personen mit Demenz in Bezug auf die Zielkriterien Depression und Belastung.
Materialien/Methoden:
Die Meta-Analyse wurde nach den PRISMA Richtlinien erstellt. In die systematische
Literaturrecherche wurden drei Datenbanken (PsycINFO, PubMed und Cochrane)
einbezogen. Zur Analyse der Daten wurde das Software Programm RevMan 5.3
verwendet. Die Zielkriterien Depression und Belastung wurden in zwei separaten
Meta-Analysen evaluiert. In Subgruppen-Analysen wurden Unterschiede zwischen
der Form der Intervention (Telefon/Computer/kombinierte Intervention) untersucht.
Die Qualitätsbewertung der eingeschlossenen Studien erfolgte mit Hilfe
des Cochrane „Risk of Bias Tools“.
Ergebnisse:
Insgesamt konnten 33 relevante randomisiert kontrollierte Studien durch die
systematische Literaturrecherche identifiziert werden. Die Meta-Analyse
ergab sowohl für das Outcome Depression als auch für das Outcome
Belastung einen kleinen, jedoch signifikanten Effekt für die technologiebasierten
Interventionen gegenüber der Kontrollgruppe. In der Subgruppe der
kombinierten Interventionen zeigten sich die stärksten Effekte.
Zusammenfassung/Schlussfolgerung:
Die Meta-Analyse konnte zeigten, dass technologiebasierte Interventionen sowohl
zur Reduktion der depressiven Symptomatik als auch zur Entlastung von pflegenden
Angehörigen beitragen können.
Technologiebasierte Unterstützungsangebote zeichnen sich durch eine hohe
zeitliche Flexibilität, einen vereinfachten Zugang und geringe Kosten
aus und bieten somit eine vielversprechende Alternative zu herkömmlicher
Versorgungsangebote.
Aufgrund der heterogenen Studienlage werden weitere qualitativ-hochwertige
Studien benötigt, um generalisierbare Aussagen treffen zu können.