Telefonische Begleitung
von demenziell Erkrankten und deren Angehörigen bei Covid-19-bedingter
Behandlungspause (TelBeDemCoV) –
eine Behandlungsbeobachtung
Verena Buschert1, Jens Benninghoff1,2
1kbo-Isar-Amper-Klinikum,
Memory-Zentrum, Zentrum für Altersmedizin und Entwicklungsstörungen,
Haar
2LVR-Klinikum Essen, Kliniken und Institut der Universität
Duisburg-Essen,
Essen
Hintergrund Bei COVID-19 bedingtem
14-wöchigem Ausfall eines ambulanten
Behandlungsprogramms wurden demenziell Erkrankten und deren Angehörigen
Unterstützungsmaßnahmen angeboten. Ziel war es, zu erfassen, in
welchem Maß die Teilnehmer (TN) belastet waren und wie die Angebote angenommen
und bewertet wurden.
Material und Methoden Allen TN (n=54) wurden regelmäßige
Telefonkontakte angeboten. Darüber hinaus erhielten die Patienten Übungsaufgaben
per Post. Um Nutzen und Qualität der Maßnahmen überprüfen
zu können, wurden aus der klinischen Routine erhobene Daten (z.B. Mini-Symptom-Checklist,
Mini-SCL, Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung, BIZA-D-PV) in eine
Behandlungsbeobachtung einbezogen. Zudem wurden alle TN retrospektiv bzgl.
der Bewertung der Unterstützungsmaßnahmen schriftlich befragt.
Ergebnisse
Von 63 kontaktierten TN wurden die Daten von 45 TN in die Behandlungsbeobachtung
eingeschlossen. Die telefonische Begleitung wurde sehr gut angenommen. Das
Belastungserleben blieb bei allen TN stabil auf moderatem Niveau, Angehörige
waren aber signifikant stärker belastet als Patienten. Die Überbrückungsmaßnahmen
wurden durchwegs positiv bewertet, wobei eine tendenziell höhere Zustimmung
von Seiten der Angehörigen zu ermitteln war. Schlussfolgerung Die Ergebnisse
der vorliegenden Behandlungsbeobachtung ermuntern damit zum erneuten Einsatz
entsprechender Maßnahmen bei zukünftigen Behandlungsausfällen.