Antidepressiva im Alter - Einfluss von Krankheitsfaktoren und deren Medikation auf die Kraftfahreignung

Alexander Brunnauer,
kbo Inn-Salzach-Klinikum, Wasserburg/Inn
und
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, München

Fragen der Verkehrssicherheit unter Arzneimittelbehandlung gewinnen immer mehr an Bedeutung. Psychopharmaka gehören zu den meist verordneten Medikamenten, dabei hat sich der Anteil der Antidepressiva-Verschreibungen in den letzten 10 Jahren verdreifacht. Hinzu kommt, dass der demografische Wandel dazu führt, dass der Anteil älterer Verkehrsteilnehmer, absolut und relativ, immer größer wird. Fragen der Verkehrssicherheit unter Arzneimittelbehandlung gewinnen somit zunehmend an Bedeutung. Dem gegenüber steht ein Mangel an Patientenstudien, die der Frage der Fahrtüchtigkeit unter antidepressiver Medikation systematisch nachgegangen sind, was eine rechtsmedizinische Beurteilung von Fragen der Verkehrssicherheit bei Einnahme von Antidepressiva erschwert. Akuteffekte von insbesondere sedierenden Antidepressiva können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Diese Effekte verschwinden aber im Allgemeinen relativ rasch unter stabilisierender Medikation. Generell gilt, dass die Fahrtüchtigkeit von Patienten, die erfolgreich mit Antidepressiva behandelt wurden, als günstiger einzuschätzen ist, als die eines unbehandelten. Die klinische Datenlage zur Verkehrssicherheit unter antidepressiver Medikation wird vorgestellt und Faktoren, die einen Einfluss auf die Verkehrssicherheit nehmen können, werden diskutiert.

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