Gerontopsychiatrie 2017– Erfahrung und Kompetenz für den Wandel

XIII. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V.

10.-12. Mai 2017 in Essen

   
Symposium 1/7 Freitag, 12.05.2017, 14.00-15.30 Uhr
   
   
Fahreignung
     
     

Das Thema Fahreignung im Alter findet zunehmende Beachtung. Beim Verkehrsgerichtstag 2016 wurde das Thema „Altersgebundene verpflichtende Überprüfung der Fahreignung in Deutschland“ diskutiert. Psychiater sehen sich insbesondere in Gedächtnisambulanzen mit der Herausforderung konfrontiert, Patienten mit kognitiven Defiziten auch zum Thema Fahreignung sachgerecht zu beraten. Wichtig erscheint dabei zunächst die Erkenntnis, dass schon das normale Altern die Fahreignung beeinträchtigen kann, aber Alter allein kein sicherer Prädiktor für unsicheres Fahren ist.
Herr Prof. Dr. M. Falkenstein, Diplompsychologe und Diplomingenieur, ehem. Direktor des Instituts für Arbeiten, Lernen und Altern (ALA) in Dortmund, wird in seinem Vortrag „Altersbegleitende kognitive Veränderungen und ihre Bedeutung für die Fahreignung: Diagnostik und Maßnahmen“ die Auswirkung kognitiver Einschränkungen auf die Fahreignung im Alter erläutern. Valide Testbatterien werden vorgestellt, die Möglichkeiten einer Verbesserung der Fahrkompetenz im Alter werden thematisiert.
Das Symposium beschäftigt sich ferner mit der Frage, welche Erkrankungen, Symptome und Medikamente die Fahreignung beeinträchtigen können und welche diagnostischen Möglichkeiten sich bieten, beeinträchtigte Fahrer zu identifizieren.
Hr. Prof. Dr. Alexander Brunnauer wird in seinem Vortrag „Antidepressiva im Alter - Einfluss von Krankheitsfaktoren und deren Medikation auf die Kraftfahreignung“ über aktuelle Studien zur Fahreignung bei Depression sowie unter Antidepressiva berichten.
Herr Dr. Dirk Wolter, Psychiater und Chefarzt der Abteilung Gerontopsychiatrie des Psychiatrieverbunds Süddänemark, wird in seinem Vortrag „Sind alte Autofahrer gefährlich oder gefährdet? Sinn und Unsinn obligatorischer Fahreignungsuntersuchungen für ältere Autofahrer“ dieses Thema vertiefen. Er zeigt, weshalb obligatorische Untersuchungen die in sie gesetzten Hoffnungen meist nicht erfüllen. Die Unterstützung der Eigenverantwortung sowie eine anlassbezogene genauere Untersuchung und Beratung durch Hausärzte scheinen wichtig zu sein.
Herr Dr. Max Töpper, Neuropsychologe (GNP) und Leiter der Arbeitsgruppe „Altern und kognitive Neurowissenschaften“ der Forschungsabteilung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld wird in seinem Vortrag „Fahreignungsberatung in der Gedächtnissprechstunde“ einen praxisbezogenen Risikoerfassungsbogen („SAFE“) und dessen erste Validierung vorstellen. Der SAFE erfasst als Beratungsgrundlage fahreignungsrelevante Risiken und hat sich für den Routineeinsatz als wertvoll erwiesen.

   
   
Vorsitz Dirk Wolter, DK - Aabenraa
  Stefan Spannhorst, Bielefeld
   
   
  Altersbegleitende kognitive Veränderungen und ihre Bedeutung für die Fahreignung: Diagnostik und Maßnahmen
  Michael Falkenstein, Nochum/Dortmund
   
  Antidepressiva im Alter - Einfluss von Krankheitsfaktoren und deren Medikation auf die Kraftfahreignung
  Alexander Brunnauer, Wasserburg am Inn
   
  Sind alte Autofahrer gefährlich oder gefährdet? Sinn und Unsinn obligatorischer Fahreignungsuntersuchungen für ältere Autofahrer
  Dirk Wolter, DK - Aabenraa
   
  Fahreignungsberatung in der Gedächtnissprechstunde
  Max Töpper, Bielefeld
   

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