Demenz

Martin Haupt,
Schwerpunktpraxis Hirnleistungsstörungen, Düsseldorf

Beeinträchtigungen des Schlafes sind häufige Begleiterscheinungen im Verlauf einer Demenzerkrankung. Schlafstörungen können bereits im Stadium der Leichten Kognitiven Störung auftreten, nehmen dann meist mit ansteigendem Schweregrad der Demenz zu. Sie äußern sich in leichteren Stadien häufig in gestörtem Einschlafen und Durchschlafen, in späteren Stadien in einer Veränderung des gesamten zirkadianen Rhythmus. Schlafstörungen sind bei Demenz in der Regel nicht isoliert zu betrachten, sondern erfordern in der Diagnostik die Einordnung in eine bestimmte Konstellation von Verhaltenssymptomen, etwa mit Unruhezuständen und Agitiertheit oder Angst. Die Architektur des Schlafes bei Demenz zeigt unter anderem Charakteristika, wie eine aufgehobene Rhythmik , vermehrte Schlaffragmentierung, reduzierter REM-Schlafanteil und eine Verminderung von Tiefschlaf mit Absinken der Gesamtschlafzeit, mit den daraus resultierenden Folgen für die Befindlichkeit des Kranken am Tage.
In der Behandlung sind nichtmedikamentöse Maßnahmen, wie Tagestrukturierung, aktivierende Beschäftigung, ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, Schlafhygiene am Abend, und medikamentöse Behandlung nach Erfordernis miteinander zu verbinden. Die bereits verordnete Medikation ist auf schlafbeeinträchtigende pharmakologische Wirkungen zu prüfen.

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