Menschen mit Demenz im Krankenhaus

Winfried Teschauer,
Mitglied des Vorstandes der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG), Berlin

„Das Krankenhaus ist für Demenzkranke der denkbar schlechteste Aufenthaltsort!“ heißt es in einer Presseerklärung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie vom letzten Herbst. Diese berechtigte Einschätzung beschreibt einen Zustand der durchaus verändert werden kann und muss. Die wesentlichen Schritte zu einem demenzsensiblen Krankenhaus sind gut umrissen: Die größte Bedeutung haben Schulungen des gesamten Personals, vor allem aber der Mitarbeiter der Pflege und der Ärzte. Die Schulungen sollen nicht nur die üblichen Fakten zur Demenz enthalten, sondern ermöglichen auf die Perspektive des demenzkranken Patienten einzugehen.

Aus diesem Ansatz entsteht in der Regel eine Haltungsänderung gegenüber Demenzkranken und es entwickeln sich demenzsensible Projekte, wie Beschäftigungsangebote, gemeinsamer Mittagstisch, Helferkreise Ehrenamtlicher, die Einbindung Angehöriger und die Übertragung von Elementen der Milieugestaltung aus der Altenhilfe.

Es hat sich gezeigt, dass insbesondere die demenzspezifischen Verhaltensweisen zu großem Problemen beim (Pflege-)Personal führen. Das Konzept des Herausforderndes Verhaltens und die damit verbundenen Umgangsregeln sind können zum großen Teil aus der Altenpflege übernommen werden.

Bundesweit sind eine Reihe von Modellprojekten mit teilweise sehr guten Erfolgen etabliert worden. Noch ausstehend ist die Übertragung der dort gewonnenen Erkenntnisse in die Breite der Krankenhauslandschaft.


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