Mit Demenz im Pflegeheim

Heike von Lützau-Hohlbein,
1. Vorsitzende der Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG), Berlin

Selbständig Wohnen in einer ganz normalen Wohnung bis zum Lebensende, das wünschen sich die meisten Menschen. Fortschreitende Demenz und zusätzliche körperlichen Erkrankungen wie auch der Zusammenbruch der ambulanten Versorgung können diesem Wunsch ein Ende bereiten. Ist ein Pflegeheim eine Alternative? Welche Fragen stellen sich und wo findet man eine Antwort oder Hilfestellung?
Durch die besser ausgebauten ambulanten Hilfen und die relative Gesundheit der alten Menschen ist das Umzugsalter in ein Pflegeheim immer weiter gestiegen, die Verweildauer kürzer geworden. Damit ändert sich die Struktur der erforderlichen Versorgung, die auch durch den weiter steigenden Anteil demenzkranker Bewohner bestimmt wird.
Die Wünsche an eine stationäre Versorgung und die realistischen Möglichkeiten sind in Einklang zu bringen. Das tägliche Leben in einem Pflegeheim sieht anders aus als Zuhause. Der Tagesablauf ist häufig durch die Arbeitsstruktur des Pflegepersonals vorgegeben, nicht durch den individuellen Rhythmus des einzelnen Bewohners. Trotzdem sollte den Bewohnern Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich sein. Angehörigenarbeit wie auch die Öffnung der Einrichtung in das kommunale Umfeld sind wichtige gelingende Bereiche. Die medizinische Versorgung im Heim muss organisiert werden. Auch die Finanzierung muss gesichert sein.
Gut geschultes Personal und die Umsetzung des Demenz-Wissens in allen Hierarchiestufen sind notwendige Voraussetzungen, damit ein Leben in Würde bis zum Schluss die oberste Maxime sein kann.

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