Nicht-medikamentöse Delirprophylaxe

Christine Thomas,
Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere im Zentrum für Seelische Gesundheit, Klinikum Stuttgart

Bis zu einem Drittel der Delirien im Alter gelten als vermeidbar. Verschiedene nicht-medikamentöse Vorgehensweisen sind hierfür propagiert worden. Für eine effiziente Anwendung müssen allerdings frühzeitig die Risikopatienten identifiziert werden. Zur Delirprävention sind dann zum einen ärztlich-konsiliarische Maßnahmen, häufig aber auch pflegerische Haltungsänderung, Veränderungen der strukturellen Abläufe und eine enge interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit notwendig. Im Vortrag werden verschiedene Resikioscreenings sowie evidenzbasierte Modelle zur Delirvermeidung vorgestellt: Das am breitesten einsetzbare Hospital-Elder-Life-Programm von Sharon Inouye mit seinen Adaptationen "Prevention of Delirium POD (John Young, NHS, GB) und help+-ein Plus für ältere Patienten (C. Thomas, Bielefeld/Stuttgart), das pflegebasierte Basler Delir-Demenz-Programm (W. Hasemann) und spezifische Delirvermeidungsprogramme wie "Der alte Mensch im OP" (S. Gurlit, Münster), die Empfehlungen des AK Alterstraumatologie der Dt. Gesellschaft für Unfallchirurgie etc. Neben der Abwägung von Aufwand und Effekt soll auch eine Bewertung einzelner Maßnahmen, der Probleme der Umsetzung und der Nachhaltigkeit angesprochen werden.

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