Delir-Epidemiologie im Krankenhaus: Inzidenz, Prävalenz und Konsequenzen einer validen Diagnostik?

Stefan Kreisel,
Ärztlicher Leiter Abteilung für Gerontopsychiatrie, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld

Das Delir epidemiologisch „dingfest“ zu machen scheitert an verschiedenen Fallstricken. Die Definition als „Syndrom“ und nicht an objektiven Kriterien führt dazu, dass eine präzise Erfassung zwangsläufig schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist. Andererseits ist eine allgemein-gültige und -verständliche Klassifikation – sozusagen eine „Sprachregelung“ – die Voraussetzung dafür, dass eine effektive Prävention, eine möglichst zielgerichtete Therapie und auch eine breites Wissen über Auslöser und Konsequenzen des Delirs im Krankenhaus etabliert werden kann. Leider sind wir noch nicht so weit.
In diesen Vortrag sollen folgende Punkte angesprochen werden. Es wird eine Übersicht über die Delirinzidenz und -prävelenz im Krankenhaus gegeben und diese auf ihre „Validität“ hin diskutiert. Es soll dabei auch auf die Frage „Screening-Instrumente“ versus „Diagnosestellung“ eingegangen werden – in Anbetracht sich ändernder Diagnosekriterien (i.e. DSM-5). Es werden Daten zu einer großen Deutschen Krankenhausvollerhebung zum Thema Delir/kognitive Einschränkungen vorgestellt und an diesem Beispiel erörtert in wie fern sich die Delirprävention im Krankenhaus „lohnt“.

back/zurück