Psychologische Perspektiven auf emotionales Wohlbefinden im Alter

Eva-Marie Kessler
Universität Heidelberg
Ute Kunzmann, Universität Leipzig


Wie schaffen wir es im höheren Lebensalter, trotz zunehmender Verluste ein relativ hohes Ausmaß an emotionaler Widerstandsfähigkeit beizubehalten? Mit der Frage nach der „emotionalen Resilienz“ hat sich sowohl die entwicklungspsychologische als auch die klinisch-epidemiologische Forschung beschäftigt. Ziel des Beitrages ist ein erster Versuch einer Synthese dieser beiden Forschungstraditionen im Sinne einer „Alternspsychopathologie“. Dazu werden wir in dem Beitrag die empirische Alternsforschung zu Indikatoren normalen Alterns einerseits und pathologischen Alterns andererseits zusammenführen. Herausgearbeitet werden soll u. a., dass negative Gefühlszustände und Major Depression im Alter nicht zunehmen, und dass sich gleichzeitig die Abnahme positiver, hochaktivierter Gefühlszustände (z.B. Begeisterung) im hohen Alter auch in der höheren Auftretenshäufigkeit leichterer, auf Anhedonie beruhender Depressionen abbildet. Ferner werden auch die Grenzen emotionaler Widerstandsfähigkeit im Alter und deren Ursachen diskutiert.

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