Herausforderung durch nichtkognitive Symptom- Strategien und Erfahrungen in der Altenhilfe

Martin Hamborg
Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung e.V., Hamburg


1. Zielsetzung/Fragestellung
Die nicht-kognitiven Symptome einer Demenz sind eine große Herausforderung an die Dienste und Einrichtungen. Es gilt, Strategien auf unterschiedlichen Ebenen zu entwickeln und dies bei immer komplexer und schwierig werdenden Rahmenbedingungen.

2. Materialien/Methoden

Im Vortrag werden drei Ebenen skizziert:

- Basis ist die kompetente und konsequent milieutherapeutische Haltung und das daraus resultierende Verhalten der MitarbeiterInnen
- Die Ergebnisse aus dem Schulungsprogramm „Gewaltvermeidung durch Professionalität“ weisen auf die Bedeutung von strukturellen Lösungen hin
- Umfassende Strategien werden z.B. durch das neue Qualitätsmanagementsystem IQM Demenz bereitgestellt

3. Ergebnisse
Die Kompetenzen der Mitarbeiter/innen, ihre Fähigkeit zum Perspektivenwechsel und Empathie, ihr angewandtes Wissen und die Fähigkeit Konflikte und Stress zu bewältigen sind der Dreh- und Angelpunkt einer angemessenen Dementenbetreuung.
Doch Milieutherapie lässt sich nicht auf den Mitarbeiter reduzieren, die Einrichtung ist insgesamt in der Pflicht.

Dies zeigen Ergebnisse zu heimlichen Haltungen und Stressfaktoren aus 144 Einrichtungen.

Damit bestätigt sich das Anliegen mit dem IQM Demenz, ein Qualitätsmanagementsystem zu verbreiten, dass konsequent fragt, hat wer welche Anforderung erfüllen sollte, damit eine gute stationäre Dementenbetreuung gelingen kann, trotz unzureichender Ressourcen.
Eine intelligente Methodik sorgt nahezu von selbst für eine Optimierung auf allen Ebenen.

Mit den Erfahrungen aus ca. 30 Einrichtungen wird die These erläutert: „Ein Management muss sich schon richtig Mühe geben, um positiven und nachhaltigen Effekte zu verhindern.“

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Herausforderndes Verhalten lässt sich nur interdisziplinär und auf mehreren Ebenen lösen, denn was nützt die beste Fortbildung, wenn sich der hausgemachte Stress auf den Demenzkranken überträgt und der Druck von „Außen“ zu struktureller Gewalt wird.

Die Anteile von Tätlichkeiten gegen Mitarbeiter, von Fixierung und Sedierung stehen im direkten Zusammenhang mit dem Entwicklungsbedarf der gesamten Einrichtung.
Behandlungs- und Betreuungskonzepte benötigen demenz- und mitarbeiterfreundliche Rahmenbedingungen, damit sie sich entfalten können.

Wissen, Sensibilisierung und Handlungskompetenz im Sinne konsequenter Milieutherapie nimmt alle Bereiche in die Pflicht. Bewährte Werkzeuge liegen vor, doch sie werden zu wenig genutzt und es werden immer noch zu viele Fehler gemacht.

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