Line Orientation Test zur Bestimmung visuospatialer Störungen bei unterschiedlichen Demenzen und Schweregraden

K.C. Steinwachs,
Institut für Psychogerontologie Universität Erlangen Nürnberg – Praxis Nürnberg


Für die Diagnose einer Demenz werden neben der Gedächtnisstörung weitere nicht mnestische kognitive Störungen gefordert. Die gebräuchlichen Screening Instrumente stellen daher eine Kombination aus Merk- und Gedächtnistests und Tests zur Erfassung räumlich – konstruktiver Störungen dar. Im klinischen Alltag gelangt meist der MMST in Kombination mit dem Uhrentest zum Einsatz.
Beide Tests verlangen von dem Patienten die Fähigkeit räumliche Figuren abzuzeichnen oder eine Uhr aus der Erinnerung zeichnen zu können.
Der Uhrentest (UZT) kann aufgrund sehr unterschiedlicher neuropsychologischer Störungen verändert sein. Dabei sind die räumlich-konstruktiven Störungen schwer zu trennen von Störungen der Exekutivfunktion. Gerade bei der Demenz vom Alzheimer Typ finden sich in der Bildgebung frühe Veränderungen in der parietooccipitalen Übergangszone des Kortex. Dieser Ort ist für die Funktion visuospatialer und konstruktiver Funktionen verantwortlich. In der folgenden Untersuchung wurde der Linienorientierungstest aus der Repeatable Battery for the Assessment of Neuropsychological Status RBANS (Randolph 1998) bei unterschiedlichen Demenzformen und Schweregraden als Screeninginstrument angewendet. Der Line Orientation Test besteht aus 10 Items und dauert 5 Minuten. Das Verfahren bietet sich daher als Kurztest an. Bei diesem Test hat der Pat. zu den 2 Linien, die einen unterschiedlichen Winkel bilden, die jeweils richtigen beiden Linien aus 13 weiteren Linien auszuwählen, die fächerförmig in einem Halbkreis zur Auswahl angeboten werden. Es bedarf keiner zeichnerischen Fähigkeiten um den Test bewältigen zu können. Dieser Test wurde bei 48 Pat. mit unterschiedlichen Demenzformen und Schweregraden der Demenz eingesetzt. Die ersten statistischen Auswertungsergebnisse werden präsentiert. Bereits leicht kognitiv beeinträchtigte Patienten zeigen Auffälligkeiten. Der Test wird zur Zeit in klinischen Prüfstudien zum Nachweis der Wirksamkeit neuer Antidementiva eingesetzt.

 

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