Mit Musik geht alles besser?!? - Musiktherapie und musikbasierte Interventionen bei Depressionen im Alter
Peter Hoffmann
LVR-Klinikum Düsseldorf
Musik ist für viele Menschen
selbstverständlicher Teil ihres Alltags und trägt zu dessen Gelingen
und zur Bewältigung alltäglicher Herausforderungen bei. So nutzen
viele Menschen das Hören von Musik z.B. zum Mood-Management bzw. zur
Stimmungsregulation. Musiktherapeutische Verfahren und musikbasierte Interventionen
nutzen das Potenzial von Musik auch zur Behandlung von Depressionen im Alter.
Im Mittelpunkt steht dabei die Möglichkeit mit musikalischen Mitteln
und jenseits von Worten Wahrnehmungs-, Erlebnis-,Ausdrucks- und Mitteilungsmöglichkeiten
zu stimulieren und zu modulieren. Dabei lassen sich Verfahren unterscheiden,
die zum aktiven Umgehen mit dem musikalischen Medium einladen (Spielen, Singen,
Erfinden von Liedern etc.) bzw. das Hören von Musik für unterschiedliche
Zwecke nutzen (Entspannung, Imagination, Erinnerungsförderung, Biografiearbeit).
Wie grundsätzlich in der Behandlung von Depressionen wird auch mit Hilfe
des Mediums Musik intendiert depressionsfördernde Verhaltensweisen
abzubauen bzw. aktive, nichtdepressive Verhaltensweisen sowie positive Wahrnehmungen
und kognitive Annahmen zu fördern. Es liegen mittlerweile zahlreiche
Studien zur Musiktherapie und zur Nutzung musikbasierter Interventionen bei
Depressionen vor, die deren Bedeutung belegen.
Musik(therapie) eröffnet neben pharmakologischer und psychotherapeutischer
Behandlung einen besonderen Zugang, der den Umgang mit der Depression verändern
oder Schritte heraus ermöglichen kann.