Praevention im Quartier- Aufmerksam Sorge Staerken (PiQ-ASS) Krisen- und Gewaltpraevention bei der Betreuung demenyiellerkrankter Menschen in der Haeuslichkeit in Duesseldorf: Ergebnisse des Modellprojektes

Ioanna Kapsimali1, Sandra Verhülsdonk2, Tillmann Supprian1, Barbara Höft1

1Abteilung Gerontopsychiatrie, LVR-Klinikum Düsseldorf
2Institutsambulanz Gerontopsychiatrie, LVR-Klinikum Düsseldorf

1. Zielsetzung/Fragestellung

Laut der deutschen Pflegestatistik 2019 werden von den ca. 4,1 Mio. Pflegebedürftigen 51% in der Häuslichkeit versorgt. Die Betreuung in der Häuslichkeit kann Menschen mit Demenz (MmD) und ihre Bezugspersonen (BZ) an die Grenzen ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit sowie zu Krisen- und Gewaltsituationen führen. Bis heute liegen noch keine verlässlichen Zahlen über Gewaltsituationen gegenüber MmD im familiären Bereich im bundesweiten Überblick vor. Im Rahmen des Modellprojekts Prävention im Quartier- Aufmerksam Sorge Stärken (PiQ-ASS) wurde in Düsseldorf eine Befragung durchgeführt mit dem Ziel, Daten zur Häufigkeit von Krisen- und Gewaltsituationen in der häuslichen Versorgung von MmD sowie zu potentiellen Risikofaktoren zu gewinnen. Belastungserleben der BZ assoziiert sind. Deutlich wurde weiterer Forschungs - und Beratungsbedarf im niederschwelligen Versorgungsbereich im Quartier mit individualisierten Konzepten zum Thema.

2. Materialien/Methoden

Gefördert für den Zeitraum Mai 2017 - April 2020 vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW in Zusammenarbeit mit den Landespflegekassen NRW, wurden BZ von MmD zu den Risikofaktoren und der Häufigkeit von erlebten Krisen- und Gewaltsituationen in der Häuslichkeit befragt. In den Interviews wurden die Daten mittels standardisierter Fragebögen erhoben.

3. Ergebnisse

Insgesamt nahmen 54 Dyaden an der Befragung teil. Knapp die Hälfte der Befragten berichtete, durch die Versorgung des MmD sehr bis extrem belastet zu sein. Für ein Drittel wurde ein hohes Risiko für das Auftreten von Krisen- und Gewaltsituationen erfasst. Es wurden überwiegend verbale Aggressionen berichtet.

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Zusammenfassend weisen die Ergebnisse daraufhin, dass die Häufigkeit und Ausprägung von insbesondere nicht-kognitiven Symptomen der MmD sowohl mit häufigeren aggressiven Verhaltensweisen in der häuslichen Versorgung als auch mit einem erhöhten Belastungserleben der BZ assoziiert sind. Deutlich wurde weiterer Forschungs - und Beratungsbedarf im niederschwelligen Versorgungsbereich im Quartier mit individualisierten Konzepten zum Thema.

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