"Demenznetz 2.0 - Förderung der Medienkompetenz von pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz im Demenznetz Düsseldorf“ – gefördert vom Verband der privaten Pflegekassen sowie den „Landesverbänden der Pflegekassen“

Anne Kühl1, Britta Keil2, Nina Becker3, Barbara Höft4

1"Offene Seniorenhilfe“ und „zentrum plus", AWO Kreisverband Düsseldorf e.V.
2Kompetenzzentrum Demenz, Diakonie Düsseldorf
3zentrum plus Holthausen, Arbeiter-Samariter-Bund Region Düsseldorf e.V.
4Institutsambulanz Gerontopsychiatrie, LVR-Klinikum Düsseldorf

1. Zielsetzung/Fragestellung

Das "Demenznetz Düsseldorf" hat die Zielsetzung, die Gesamtsituation Düsseldorfer Bürger*innen mit einer Demenzerkrankung, die in der eigenen Häuslichkeit leben, zu verbessern. Hierfür findet seit 2004 eine trägerübergreifende Kooperation statt. Differenzierte niedrigschwellige Angebote wurden in den letzten Jahren entwickelt und verstetigt. Die Vorgaben zum „Social Distancing“ im Rahmen der Corona-Pandemie betreffen fast vollständig die Nutzer*innen der Angebote des „Demenznetzes Düsseldorf“, welche nun auf sich selbst gestellt sind ebenso wie ihre Angehörigen die Unterstützung alleine gestalten mussten. Zwar gibt es bereits vielfältige Austausch- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Informationsangebote, welche digital abgerufen werden können, jedoch wissen die Begleitpersonen häufig nicht von den bestehenden Möglichkeiten und besitzen zudem nicht die Fähigkeit derartige Angebote zu nutzen. Das Projekt "Demenznetz 2.0 – Förderung der Medienkompetenzen von pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen“ soll genau dort ansetzen und Begleitpersonen mediale Kernkompetenzen vermitteln, sie befähigen und somit Teilhabechancen generieren.

2. Materialien/Methoden

In Anlehnung an den „Leitfaden - Digitale Kompetenzen für ältere Menschen So plane und gestalte ich Angebote zur Unterstützung von Senioren“ der Stiftung „Digitale Chancen“ mit jeweils 3 Terminen à 180 Minuten (insgesamt 6 Module) werden die Angehörigen / Begleitende Personen durch "Medienprofis", die an das "Demenznetz Düsseldorf“ angegliedert sind, in die Themenfelder der digitalen Möglichkeiten eingeführt.
Um dies umsetzen zu können, wurde in einem ersten Handlungsschritt gemeinsam mit Expert*innen eine Schulungsreihe zur Ausbildung der o.a. „Medienprofis“, welche als Multiplikator*innen dienen, gefertigt.Inhalte sind hierbei u.a. die Vermittlung eines übergeordneten Wissens zum Umgang und Nutzung von digitalen Medien, der richtige Umgang mit Dienstleistungen, das Halten von Kontakten über soziale Netzwerke, digitale Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenzerkrankung sowie Unterstützungsformen und Beratungsmöglichkeiten für Angehörige von Menschen mit Demenzerkrankung .Die „Medienprofis“, welche ehrenamtlich tätig sind, erhalten hier das grundlegende Wissen, welches sie in einer weiteren Schulungsreihe, an Angehörige weitergeben und diese schulen.
Neben dem Wissenstransfer finden ebenfalls Trainings der Alltagssituationen statt, um einen bestmöglichen Übertrag sowie Umgang im Alltag zu erreichen. Der o.a. Prozess wird aktuell digital umgesetzt. Hierbei finden regelmäßige Reflexionen sowie eine intensive Begleitung der beteiligten Personen statt. Aufbauend wird eine Implementierung forciert.

3. Ergebnisse

Das o.a. Projekt wird im Förderungsjahr 2021 umgesetzt. Im Februar 2021 hat eine erste Informationsveranstaltung zur Gewinnung der ehrenamtlichen Medienprofis mit 22 Teilnehmenden stattgefunden. Im gemeinsamen Reflexionsgespräch wurde anschließend die Relevanz der Thematik noch einmal aufgriffen und verdeutlichten.
Aufbauend wird im April sowie Mai die Schulungsreihe zur Ausbildung der Medienprofis umgesetzt, welche ihr Wissen sowie Praxisfähigkeiten ab Juni 2021 an interessierte Angehörige weitergeben. Im Prozess sowie im Anschluss findet eine Reflexion / Evaluation statt. Das Angebot soll dauerhaft implementiert und jeweils bedarfsgerecht aktualisiert werden.

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Insgesamt werden durch die Umsetzung des Projektes "Demenznetz 2.0" differenzierte Ressourcen bei Angehörigen von Menschen mit demenziellen Veränderungen gefördert und damit übergeordnet das personale sowie soziale Empowerment gestärkt / begünstigt. Zudem werden die Eigeninitiative sowie Möglichkeit zur Teilhabe gefördert. Durch die Umsetzung des Projektes sowie eine anschließende individuelle Begleitung wird eine zusätzliche Sicherheit sowie Nachhaltigkeit gesichert. Die Schulungsreihen sowie Begleitprozesse werden auch nach Ablauf des Förderungszeitraums über die ausgebildeten Medienprofis fortgesetzt und grundlegend in die Angebotsreihe des „Demenznetzes Düsseldorf“ implementiert. So werden nachhaltig grundlegende Strukturen zur Fortentwicklung, Festigung sowie Nutzung digitaler Prozesse und Angebote geschaffen, welche u.a. im Hinblick auf die Entwicklung bezüglich des „Distance Caregiving“ einen elementaren Bestandteil in der Betreuung und Versorgung von Menschen mit Demenzerkrankung und ihren Angehörigen darstellen wird.

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