Das BAGGer-Modellprojekt Betriebliche Angebote zur Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in der Gerontopsychiatrie

Anne Berghaus 1, Rieke Trumpf1,2, Laura Elani Schulte1,2, Tim Fleiner1,2, René Depiereux1, Peter Häussermann1, Hannah Bleier3, Jasmin Lützerath3,4, Birgit Schauerte4, Andrea Schaller3

1Abteilung für Gerontopsychiatrie, LVR-Klinik Köln
2Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln
3Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation: AG Bewegungsbezogene Präventionsforschung, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln
4Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung GmbH, Köln

1. Zielsetzung/Fragestellung

Hintergrund: In der Behandlung und Versorgung von PatientInnen mit neuropsychiatrischen Symptomen kommt es häufig zu Aggressionen und Gewaltereignissen durch die PatientInnen auf das Personal. Das Auftreten solcher Ereignisse ist mit enormer Belastung für die Mitarbeitenden in der Gerontopsychiatrie verbunden. Es könnte angenommen werden, dass die Implementierung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bei Mitarbeitenden eine Wirkung auf die Prävention von Gewaltereignissen haben kann. Ziel des geplanten Projektes ist die Gesundheitsförderung und Verbesserung der Arbeitssituation pflegender Beschäftigter.

2. Materialien/Methoden

Methode: BAGGer-Projekt: Betriebliche Angebote zur Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege sowie in Krankenhäusern - die Abt. für Gerontopsychiatrie der LVR-Klinik Köln ist ein Projektpartner. Zur Bedarfsanalyse werden die gesundheitsrelevanten Faktoren anhand von Erhebungen und Kennzahlen und den bisherigen Strukturen sowie Angeboten der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) auf organisationaler Ebene ermittelt. Weiterhin werden individuelle Belastungen der Beschäftigten im Arbeitskontext erhoben sowie Gewalterfahrungen und deren Folgen erfasst. Nach der Entwicklung und Implementierung eines zielgruppenspezifischen Programms zur BGF erfolgt eine wirkungsmodellbasierte Evaluation im Kontext des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Zudem wird die Wirkung der Maßnahmen in Bezug auf das Auftreten von Aggressions- und Gewaltereignissen seitens der LVR-Klinik mittels SOAS-R-Skala (Staff Observation Aggression Scale-Revised) erfasst und analysiert. Der Interventionszeitraum beträgt 18 Monate.

3. Ergebnisse

Ergebnisse: Zum aktuellen Zeitpunkt ist ein Steuerungskreis implementiert und ein Kennzahlenindex wird erhoben. Eine Mitarbeitenden-Befragung und leitfadengestützte Interviews werden geplant, um die relevanten Gesundheitsprobleme und Folgen für die Berufsausübung aus Sicht pflegender Beschäftigter zu erfassen. Durch die Implementierung eines ganzheitlichen BGF-Programms erwarten wir Veränderungen auf individueller und organisationaler Ebene systematisch beurteilen und Gewaltvorkommnisse bewerten zu können.

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Schlussfolgerung / Fazit: Das BAGGer-Projekt ist ein neuer, innovativer Ansatz zur Verknüpfung der Interventionen zur Gesundheitsförderung und der Gewaltprävention. Durch eine Implementation des Programms unter Routinebedingungen und der systematischen Wirkungsanalyse wird ein Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege erwartet.

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