Das Berufsbild Altenpflege
Ursula Kriesten
Deutscher Berufsverband für Altenpflege (DBVA) e.V., Wiehl
Abstract:
Kriesten nimmt Stellung zur aktuellen Pflegeberufereform und zitiert aus
der Forschungsarbeit (MLU Halle, Wittenberg, Kriesten 2012-2015) die
das politische
Vorhaben, die Altenpflegeausbildung gemeinsam mit der Gesundheits- und
(Kinder-) Krankenpflege in eine generalistische Pflegeausbildung zu integrieren.
Es
wurden die Hypothesen der Befürworter und die Argumente der Gegner an statistischen
Verläufen und ihren Trendfortschreibungen überprüft und diskutiert.
Kriesten untersuchte das Thema nicht nur curricular, sondern in historischer,
alters- und partizipationsassoziierter, territorialer, berufsbildungstheoretischer, ökonomischer
und systemisch-struktureller Perspektive. Dabei wurde eine prognostische ökonomische
und soziale Gesetzesfolgenabschätzung vorgenommen.
Methoden:
Es handelt sich um eine historisch-, quellenkritische Literatur- und
Dokumentenanalyse, die durch Ergebnisse aus leitfadengestützten Experteninterviews ergänzt
wurde. Sie bilden die Grundlage von Trendfortschreibungen und Prognosen,
mit denen die Erwartungen der politischen Akteure verglichen wurden
unter Einschluss
statistischer und betriebswirtschaftlicher Berechnungen.
Ergebnisse:
Nach Überprüfung der Hypothesen kommt die Forschungsarbeit zu den
Ergebnissen, dass eine generalistische Pflegeausbildung durch eine Umstellung
von Ausbildungsinhalten und –strukturen eine verstärkte Hinwendung
der Pflege zu medizinischen Verrichtungen bewirken, eine altersspezifische,
soziale und sorgende Pflege in Generationentypik vernachlässigen und ein
unklares Pflegeberufsprofil schaffen würde. Dies könnte nachhaltige
Auswirkungen auf die Pflege alter Menschen und das Altenhilfe- und Sozialsystem
haben.