Effekte standardisierter Mehrkomponenten Gruppeninterventionen bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung - Ein systematisches Review

Dominik Özbe1, Elmar Gräßel2, Carolin Donath2, Anna Pendergrass2

1 Universitätsklinikum Erlangen, Zentrum für medizinische Versorgungsforschung, Erlangen
2 Universitätsklinikum Erlangen

Zielsetzung/Fragestellung:
Da keine Medikamente zur Heilung von kognitiven Beeinträchtigungen existieren, beschäftigen sich Wissenschaftler stärker mit nicht-pharmakologischen Behandlungsansätzen. Die Effekte von Interventionen mit einer Komponente wurden schon von mehreren Reviews untersucht. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es die unmittelbaren Effekte von standardisierten Mehrkomponenten Gruppeninterventionen bei Personen mit Demenz und bei Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung zu untersuchen.

Materialien/Methoden:
Die Datenbanken PubMed, PsycINFO, PSYNDEX und CINAHL wurden systematisch durchsucht. Es wurden Studien eingeschlossen, die mindestens zwei Komponenten verwendeten, die auf unterschiedliche Outcome Domänen abzielten. Diese Interventionen mussten standardisiert sein, im Gruppensetting stattfinden und in einem randomisiert kontrollierten Design untersucht werden.

Ergebnisse:
Es wurden neun Studien mit insgesamt 513 Versuchspersonen eingeschlossen. Sechs Studien kombinierten zwei Komponenten, zwei Studien kombinierten drei Komponenten und eine Studie kombinierte vier Komponenten. Vier Studien, die mindestens eine kognitive und eine körperliche Komponente verwendeten zeigten einen positiven Effekt auf nicht-kognitive Symptome der Demenz. Zwei dieser Studien hatten zusätzlich einen Effekt auf Kognition. Jeweils eine Studie fand positive Effekte ihrer Intervention auf alltagspraktische Fähigkeiten und auf Lebensqualität.

Zusammenfassung/Schlussfolgerung:
Trotz der heterogenen Studien deuten die Ergebnisse daraufhin, dass Mehrkomponenten Interventionen einen positiven Effekt auf nicht-kognitive Symptome der Demenz haben. Dafür scheint eine Kombination von kognitiven und körperlichen Komponenten notwendig zu sein. Einzelne Studien hatten zusätzlich Effekte auf anderen Outcome Domänen. Die Effekte waren tendenziell abhängig von der Anwendungshäufigkeit und den verwendeten Messmethoden.

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