Die absehbare dramatische
Zunahme der Prävalenz der Alzheimer-Demenz einerseits
und gesicherte Zusammenhänge zwischen verschiedenen beeinflussbaren
körperlichen und psychosozialen Risikofaktoren und dem
Erkrankungsrisiko andererseits lassen Maßnahmen zur Demenzprävention
möglich und dringend erforderlich erscheinen.
Während die bevölkerungsbezogene Prävalenz der Alzheimer-Demenz
infolge des demographischen Wandels in den letzten Jahren erheblich
zugenommen hat und weiter zunehmen wird, zeigt sich in epidemiologischen
Untersuchungen eine geringe, aber eindeutige Abnahme der altersbezogenen
Krankheitsinzidenz. Dies wird auf einen besseren allgemeinen Gesundheitszustand
der Bevölkerung zurückgeführt, bedingt durch die häufigere
und wirksamere Behandlung von Gefäßrisikofaktoren wie Bluthochdruck,
Diabetes mellitus oder Hypercholesterinämie und einen gesünderen
Lebensstil. Auch erste Ergebnisse von Interventionsstudien zur Prävention
der Alzheimer-Demenz sprechen für einen Nutzen der Einwirkung
auf beeinflussbare Risikofaktoren.
Die Anwendung dieser Zusammenhänge zur Prävention der Alzheimer-Demenz
wird für medizinische Interventionen, Life-Style-Faktoren, kognitive
und körperliche Trainingsmaßnahmen erörtert. Dabei
ist zu beachten, dass eine Korrelation zwischen Risikofaktor und Demenzrisiko
nicht notwendigerweise und nicht für alle Personen gleichermaßen
den Nutzen einer gezielten Beeinflussung des Risikofaktors impliziert.
Sinnvoll erscheint eine Differenzierung nach individuellem Risikoprofil,
auch unter Einbeziehung genetischer Faktoren.