Die Bedeutung der Früherkennung
und Prädiktion der Alzheimer-Demenz hat aus zwei Gründen
in den letzten Jahre zugenommen: 1) der Nutzen sekundärpräventiver
Maßnahmen für die Beeinflussung des Krankheitsverlaufs
konnte belegt werden; 2) krankheitsmodifizierende medikamentöse
Therapien der Alzheimer-Demenz werden in großen klinischen
Studien erprobt. Vor diesem Hintergrund werden die Möglichkeiten
und die Problematik von Methoden der Früherkennung und
der Prädiktion der Alzheimer-Demenz dargestellt.
Die gängigste Methode zur Früherkennung von Demenzerkrankungen
ist die neuropsychologische Untersuchung. Die Aussagekraft der erhobenen
Befunde wird jedoch durch Unterschiede in Ausgangsniveau und kognitiver
Reserve sowie durch intraindividuelle Schwankungen begrenzt. Vor diesem
Hintergrund kann die Selbstwahrnehmung kognitiver Einschränkungen
als zusätzliches Hilfsmittel zur Früherkennung heranzgezogen
werden. Hierbei ergeben sich allerdings Schwierigkeiten in der Abgrenzung
krankheitsbedingter Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit
von normalen Alternsveränderungen.
Auf neurobiologischer
Ebene werden bildgebende Verfahren sowie Liquor- und Blutuntersuchungen
zur Demenzfrüherkennung und -prädiktion
bei Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko eingesetzt. Bei den
bildgebenden Verfahren wurden in den letzten Jahren neue Erkenntnisse
zur Amyloid-Darstellung mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
gewonnen. Neu entwickelte Methoden der Demenzprädiktion mit Hilfe
von Blutuntersuchungen eröffnen neue diagnostische Perspektiven
und ethische Probleme.