Die aufsuchende gerontopsychiatrische Versorgung in Essen und die Effekte für die hausärztliche Versorgung
Joachim von Gratkowski,
FA Allgemeinmedizin mit eigener Praxis, Essen
Kurzinhalt
Im Rahmen des Vortrags (Vortrag 4) wird die Zusammenarbeit zwischen einem Facharzt
für Allgemeinmedizin und der Psychiatrischen Institutsambulanz des LVR-Klinikums
in der gemeinsamen Versorgung von gerontopsychiatrisch erkrankten BewohnerInnen
in Alten- und Pflegeheimen in Essen aus der Sicht eines Allgemeinmediziners
dargestellt.
Zielsetzung/Fragestellung
Wie ist die Kooperation ausgestaltet?
Welche Vor- und Nachteile bringt die gemeinsame Versorgung der BewohnerInnen
für den Allgemeinmediziner? Welche Erfahrungen sprechen für den Aufbau
lokaler/regionaler Netzwerke zur aufsuchenden gerontopsychiatrischen Versorgung?
Materialien/Methoden
Beschreibung der Versorgungssituation
und Erfahrungsbericht
Ergebnisse
Die aufsuchende gerontopsychiatrische
Versorgung in Essen existiert seit den 90er-Jahren in Kooperation mit verschiedenen
Hausärzten. Der Referent stellt beispielhaft die Zusammenarbeit von aufsuchend
tätigen
Gerontopsychiatern mit Hausärzten dar. Es wird ein Einblick in die Unterschiede
der Versorgung mit und ohne Unterstützung der Psychiatrischen Institutsambulanz
in der Funktion als aufsuchender gerontopsychiatrischer Versorger gegeben. Dabei
zeigt sich, dass Patienten und Behandler von dem gegenseitigen Wissensaustausch
und der Kooperation profitieren. Dies betrifft insbesondere die Diagnostik sowie
die pharmakologische Behandlung in Hinblick auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen
und Interaktionen. Durch die gemeinsame Behandlung können in einigen Fällen
stationäre Krankenhauseinweisungen vermieden werden.
Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Die aufsuchende Versorgung
gerontopsychiatrisch erkrankter BewohnerInnen in Alten- und Pflegeheimen in Essen
ist seit den 90er-Jahren etabliert und kann als vorbildliches Modell für
gelingende Zusammenarbeit zwischen der haus- und fachärztlichen Versorgung
zur Verbesserung der Versorgungssituation in Alten- und Pflegeeinrichtungen angenommen
werden.