Ethische Aspekte
Heiner Fangerau,
Düsseldorf
Angesichts des demografischen Wandels
und der damit verbundenen Herausforderungen für das Gesundheitssystem erscheinen Konzepte für einen personenbezogenen
Technikeinsatz wegweisend für die Zukunft. Das gängige, oft wiederholte
und gleichzeitig plausible Narrativ lautet, dass ältere Menschen solange
wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben wollen, auch wenn
gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen (Grauel und Spellerberg 2007).
Unter Stichworten wie ?Intelligentes Wohnen? oder ?Ambient Assisted Living?
(AAL) wurden zur Gewährleistung dieses Wunsches technisierte Wohnformen
entwickelt (Alarmknöpfe, automatisches Abschalten gefährlicher Geräte
etc.), die Rahmenbedingungen für eine eigenständige Haushaltsführung
auch bei Beeinträchtigungen im Alter schaffen sollen.
Befürworter wie Kritiker des Technikeinsatzes berufen sich jeweils auf
moralische Intuitionen und (medizin-)ethische Standards, die sie jeweils in
anderer Priorisierung bemühen. Im Vortrag sollen die ethischen und sozialen
Implikationen des Einsatzes von AAL-Systemen im Zusammenhang mit der Versorgung
von demenzkranken Menschen analysiert und diskutiert werden.