Screening und Versorgungsfragen bei Demenz an der ambulant-stationären Schnittstelle - Ergebnisse einer Hausärztebefragung in Bielefeld

Stefan Spannhorst,
Abteilung Gerontopsychiatrie, Ev. Krankenhaus Bielefeld

Pöschel, Klaus, Ev. Krankenhaus, Bielefeld
Kreisel, Stefan, Ev. Krankenhaus, Bielefeld
Höhmann, Ulrike, Lehrstuhl für "Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz", Dept. für Pflegewissenschaften, Universität Witten-Herdecke

Zielsetzung/Fragestellung
Ziel dieser Hausarztbefragung war es, eine grobe Übersicht über die hausärztliche Versorgung von Menschen mit Demenz und den Koordinierungsbedarf mit der Abteilung für Gerontopsychiatrie des Ev. Krankenhauses Bielefeld, Klinik f. Psychiatrie und Psychpotherapie, zu erlangen.
Zu diesem Zweck wurde nach hausärztlich verwendeten Screeningtools bei Demenzverdacht, dem hausärztlichen Umgang mit dem Thema Demenz und zur Erfassung des Bedarfes an fachlichem Austausch mit klinischen Gerontopsychiatern gefragt. Die Umfrage umfasste zudem Fragen zur Einbeziehung von Angehörigen von Demenzpatienten und zur Idee eines Dementia Care Managers.

Materialien/Methoden
Ein 35 Items umfassender Fragebogen wurde über dessen Leiter an ein Bielefelder Hausarztnetz an 122 Hausärzte per Mail versandt und konnte online, per Ausdruck postalisch oder per Fax beantwortet werden. Erfassungszeitraum war 15.11.-31.12.2016.
Der Fragebogen umfasste Items zur Person des Hausarztes (wie Facharztbezeichnung und Alter sowie Zeitraum der Niederlassung), zur Zahl betreuter Demenzpatienten, eingesetzte Screeningtools sowie im Schwerpunkt Fragen zur persönlichen Einschätzung zur Versorgung an Demenz erkrankter Patienten. Zu letzteren gehörten unter anderem Fragen zur Anwendung von Leitlinien, Einbeziehung von Angehörigen und deren Beratung, Einsatz eines Dementia Care Managers. Schließlich wurde der Wunsch nach einer praxisorientierten Fortbildung/fachlichen Austausch mit klinisch tätigen Gerontopsychiatern erfragt.

Ergebnisse
Die Ergebnisse der Umfrage werden im Januar 2017 vorliegen. Sie werden aktuelle Trends anhand der Aussagen einer Vielzahl von Hausärzten zur aktuellen Bedeutung und Ausgestaltung der Demenzversorgung, des Demenzscreenings, der Einbeziehung von Angehörigen und zur Gewünschtheit eines (externen) möglichen Dementia Care managers aufzeigen.

Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Die Frage, inwiefern über die ambulant-stationäre Schnittstelle hinweg eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung/Austausch, und wenn ja, in welcher Form, gewünscht wird, könnte Optionen für den Beginn einer künftigen engeren Vernetzung aufzeigen. Die Befragung von Hausärzten durch einen Fragebogen erscheint als möglicher Türöffner zu Kooperation und fachlichem Austausch bei der Versorgung von Menschen mit Demenz über die ambulant-stationäre Schnittstelle hinweg. Sie gibt einen groben Überblick über die aktuell wichtigen Fragestellungen der hausärztlichen Demenzversorgung.

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