Benzodiazepine absetzen im Alter – wann und wenn ja wie
Dirk Wolter,
Psykiatrien i Region Syddanmark,
Gerontopsykiatrisk Afdeling,
Aabenraa, Dänemark
Trotz eines gewissen Verordnungsrückganges nehmen nach wie vor viele
alte Menschen Benzodiazepine (BZD) und – zunehmend – Z-Substanzen
ein. Der grundsätzlich richtige Gedanke, möglichst ohne diese Medikamente
auszukommen, muss jedoch mit Augenmaß und Weitsicht umgesetzt werden.
Die schleichende Intoxikation durch langwirksame BZD stellt ein Problem dar.
Das Abstzen von BZD ist auch im Alter möglich, bedarf aber guter Vorbereitung
und Weitsicht. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass die chronische Einnahme
durch fehlgeschlagene Absetzversuche nur noch weiter verfestigt wird.
Der Vortrag erläutert, was bei der Vorbereitung berücksichtigt werden
muss, und welche Zwischenschritte und Teilziele dem großen Ziel des vollständigen
Absetzens vorgelagert sein können. Eine Checkliste zum Vorgehen wird vorgestellt.
Literatur
Wolter DK: Entzugssyndrome und Entzugsdelir. In: Hewer W, Thomas C, Drach LM
(Hrsg.): Delir beim alten Menschen. Stuttgart: Kohlhammer, 2016. 191-208
Wolter DK: Benzodiazepine absetzen im Alter – wann und wenn ja wie. Z
Gerontol Geriat 2017; 50(2) DOI 10.1007/s00391-016-1171-5 (e-pub ahead of print)
Wolter DK: Suchtpotenzial und andere Risiken von Benzodiazepinen und Z-Drugs
im Alter. Sucht, 2017; 63(1) (im Druck)