"Versorgungsarrangements und Belastung von Hauptpflegepersonen von Menschen mit Demenz in Demenznetzwerken in Deutschland"
Franziska Laporte Uribe,
Arbeitsgruppe Implementierungs- und Disseminationsforschung,
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Standort Witten
Bernhard Holle,
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
Standort Witten
1. Zielsetzung/Fragestellung
Die Unterstützung pflegender Angehöriger und von Menschen mit Demenz
in ihrer eigenen Häuslichkeit ist ein wichtiges Ziel für die Arbeit
von Demenznetzwerken. Die Frage danach, wie dies in der praktischen Umsetzung
gelingt und organisiert wird, stellt einen thematischen Schwerpunkt des Projektes
DemNet-D dar. Ergebnisse der Analyse in Bezug auf Versorgungsarrangements und
die Belastung Pflegender in Demenznetzwerken werden in diesem Beitrag präsentiert.
2. Materialien/Methoden
Als Teil der multizentrischen, multiprofessionellen und multivariaten Follow-Up-Studie
DemNet-D wurden qualitative und quantitative Interviews in 13 deutschen Demenznetzwerken
durchgeführt. Dabei wurden Daten u.a. mit dem Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung
(BIZA-D) sowie dem Instrument zur Erfassung von Versorgungsarrangements für
Menschen mit Demenz (D-IVA) erhoben.
3. Ergebnisse
Analysen zeigten, dass von den 560 Pflegenden mit einem Altersdurchschnitt
von 63,9 Jahren (SD ± 12,9) 74,3% weiblich und 536 informell Pflegende
waren. Mehr als jeder fünfte Teilnehmer mit Demenz (21,4%) lebte allein
im eigenen Haushalt. Die objektive Belastung war in Bezug auf die Unterstützung
bei erweiterten Betreuungsaufgaben (z.B. Einkaufen, Behördengänge)
am höchsten ausgeprägt (11,1/16,0; SD 4,8). Ambulante Pflegedienste
und Tagesgruppen gehörten zu den am häufigsten genutzten formellen
Unterstützungsangeboten (39,0%; 29,5%).
4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Zum ersten Mal stehen umfassende Daten zu nutzerbezogenen Outcomes in Demenznetzwerken
in Deutschland zur Verfügung. Damit sind Hinweise zur Funktionalität
und Qualitätssicherung von bestehenden und geplanten Demenznetzwerken
möglich.