Symbolverarbeitung bei Alzheimer-Demenz und Depression

Max Töpper

Abteilung für Gerontopsychiatrie, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld

Kreisel Stefan, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Bödecker Sebastian, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Bauer Eva, Arbeitsgruppe Kognitive Neurowissenschaften am Zentrum für Psychiatrie Gießen
Beblo Thomas, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Driessen Martin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Evangelisches Krankenhaus Bielefeld
Markowitsch Hans, Universität Bielefeld
Sammer Gebhard, Arbeitsgruppe Kognitive Neurowissenschaften am Zentrum für Psychiatrie Gießen


1. Zielsetzung/Fragestellung

Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) zeigen häufig Orientierungsdefizite. Als Möglichkeit der Kompensation können Schilder oder Symbole genutzt werden. Hier hat sich gezeigt, dass durch die Verwendung von sehr konkreten Symbolen die Orientierungsfähigkeit verbessert werden kann, weswegen diese z.B. in Pflegeeinrichtungen eine breitere Anwendung finden. Es bleibt aber unklar, warum Patienten mit einer Alzheimerdemenz von konkreten Symbolen deutlicher profitieren als von anderen Symbolen. Auch wäre es denkbar, dass konkrete Symbole für andere Patientengruppen nützlich sein könnten.

2. Materialien/Methoden

Im Rahmen der Studie bearbeiteten 30 gesunde Kontrollprobanden, 30 DAT-Patienten und 30 Patienten mit majorer Depression (MDD) den Symbol-Verarbeitungstest (SVT). Der SVT beinhaltet vier unterschiedliche Symbolkategorien und erfordert jeweils die semantische Zuordnung eines von vier Auswahlbildern zu einem Zielbild. Der Einfluss der vier unterschiedlichen Symbolkategorien auf die SVT-Leistungen der drei Experimentalgruppen wurde mit einer 4 x3 Varianzanalyse mit Messwiederholung untersucht. Post-hoc Vergleiche dienten der Aufdeckung spezifischer Gruppenunterschiede.

3. Ergebnisse

Die Ergebnisse der Varianzanalyse zeigten signifikante Haupteffekte (Gruppe, Itemkategorie) sowie einen signifikanten Interaktionseffekt (Gruppe x Itemkategorie). Gesunde zeigten insgesamt die besten Leistungen und DAT-Patienten die schlechtesten Leistungen. Alle Gruppen zeigten die besten Leistungen bei konkreten Symbolen und die schlechtesten Leistungen bei Symbolen mit visuell-ablenkenden Elementen. DAT-Patienten zeigten bei letzteren zudem einen disproportionalen Leistungseinbruch.

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Die Ergebnisse der Studie sprechen für die Wirksamkeit konkreter Symbole über verschiedene Patientengruppen hinweg. Ablenkende oder abstrakte Symbole sollten hingegen vor allem bei DAT-Patienten vermieden werden.