Medikamentöse Schmerztherapie im Alter – update Opioid-Analgetika
Matthias Schuler,
Mannheim
Opioide können segensreich für die Therapie von Schmerzen und Atemnot
auch bei Älteren sein. Die rasante Zunahme der Verordnungen in den vergangenen
20 Jahren in Deutschland ist auch bei gebrechlichen Älteren zu sehen. Dabei
spielten die Argumente „Unterversorgung“ und „fehlende Organtoxizität“ eine
entscheidende Rolle. Keinesfalls sind diese Medikamente ungefährlich. Neben
den bekannten unerwünschten Wirkungen wie Obstipation, Übelkeit, Erbrechen,
Atemdepression und Abhängigkeit spielen im Alter die kognitiven Probleme,
das Delir oder der Sturz eine zentrale Rolle. Vergleichende Studien zur Wirksamkeit
bei Älteren (75+Jahre) existieren nicht. Aus den Placebo kontrollierten
Studien mit Schmerzpatienten im mittleren Lebensalter kann man sehen, dass bis
zu 50% der Studienteilnehmer das geplante Therapieende (meist weniger als 3 Monate) überwiegend
wegen des Auftretens von unerwünschten Wirkungen in der Verumgruppe nicht
erreichten. Die aktuell erschiene Leitlinie zur „Langzeitanwendung von
Opioiden bei chronischen nicht-Tumorschmerzen“ gibt wichtige Hinweise zum
Einsatz von Opioiden. Der Vortrag wird den „Segen“ und die „Probleme“ einer
Opioidtherapie im Kontext von Hochaltrigkeit und Multimorbidität diskutieren.