Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Zentrum für Altersmedizin (ZAM) des LWL-Klinikum Gütersloh
Bernd Meißnest,
Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie, LWL Klinikum Gütersloh
Der ältere, multimorbide
Patient zeigt oft gleichzeitig psychische und physische behandlungsbedürftige
Erkrankungen. Eine fächerübergreifende Zuständigkeit ist in
der hochspezialisierten Krankenhausstruktur selten und i.d.R. wird der Patient
dann von der einen Disziplin zur anderen weitergeleitet. Dies entspricht
nicht den Bedürfnissen des Betroffenen.
Im Jahre 2005 hat sich das LWL-Klinikum mit seinen psychiatrischen und somatischen
Disziplinen auf den Weg gemacht und auf einer Pilotstation ein Zentrum für
Altersmedizin mit 10 internistischen, 10 neurologischen und 10 gerontopsychiatrischen
Betten eingerichtet. Über 3 Jahre wurde versucht interdisziplinär
die Patienten zu behandeln, ohne dass die Patienten verlegt werden, wenn sich
die Behandlungsschwerpunkte ändern.
Das Ergebnis der 3 Jahre war so überzeugend, dass das Zentrum auf 3 Ebenen
ausgeweitet wurde. Es erfolgte eine Anpassung der baulichen Struktur an die
Bedürfnisse der älteren Menschen mit Essensraum, Therapieräume
auf der Station, helle freundliche Flure, Patientenzimmer mit Bad, etc.. Auf
jeder Ebene kann sich der nicht orientierte Patient in einer Carre-Struktur
bewegen ohne verloren zu gehen.
Seit 2008 besteht nun die ausgebaute Struktur des Zentrums für Altersmedizin
in dem nun interdisziplinär, gemeinschaftlich der Patient behandelt wird.
Dieser Prozess der Zusammenarbeit ist gut evaluiert und zeigt, dass die Zufriedenheit
bei den Patienten, den Angehörigen, den Einweisern und den Mitarbeitern
gestiegen ist. Das ZAM hat sich gut etabliert und ist aus der Versorgungslandschaft
des Kreises Gütersloh nicht mehr wegzudenken.
In dem Vortrag wird die Entwicklung des ZAM´s und die Vor- und Nachteile der interdisziplinären Zusammenarbeit dargestellt.
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