"Alte Wunden" Zum Umgang mit wunden Punkten in der Psychotherapie

Petra Dykierek,
Psychologische Psychotherapeutin, Dozentin und Supervisorin für Verhaltenstherapie,
Abteilung fuer Psychiatrie und Psychotherapie,
UNIVERSITAETSKLINIKUM FREIBURG

Evidenzbasierte Psychotherapieverfahren wie die Interpersonelle Psychotherapie oder die Kognitive Verhaltenstherapie fokussieren auch bei älteren Menschen häufig auf das „Hier und Jetzt“. Im stationären Kontext werden biographische Besonderheiten und „Brüche“ oft vernachlässigt bzw. mit Patienten aktiv vermieden, da man nach „vorne schauen“ und nicht „alles wieder aufwühlen“ möchte. Unerledigte Dinge (wie z.B. lang zurückliegende Kränkungen, verpasste Lebenschancen oder begangene Fehler) können jedoch den Therapieerfolg blockieren. Eine Klärung „alter Wunden“ ist indiziert, wenn es darum geht, Widerstände und Blockaden abzubauen, sich mit dem Schicksal bzw. der Biographie auszusöhnen oder die Grenzen von Veränderbarkeit zu akzeptieren. In dem Vortrag folgende Interventionen vorgestellt: Self-Compassion Therapie (Paul Gilbert), Emotionsfokussierte Therapie (Leslie Greenberg), Existenzielle Ansätze (Noyen und Heidenreich) sowie Lebensrückblicktherapie (Maercker und Forstmeier). Die theoretischen Annahmen diese Ansätze werden kurz erläutert, das Vorgehen anhand von Fallbeispielen illustriert.

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