Ist das Altenheim ein Auslaufmodell? Altengerechte Quartiersentwicklung am Beispiel NRW

Hans-Peter Knips
Landesbeauftragter des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa)

spricht über die Vorhaben des Landes NRW um auf die erkennbare demographische Entwicklung eine zukunftssichere Antwort zu geben.
Die bestehenden Strukturen in der Altenpflege können nicht erhalten werden, sie sind nicht bezahlbar. In der Industrie und Landwirtschaft werden durch steigende Produktivität immer weniger Arbeitskräfte benötigt. Diese Möglichkeit gibt es im Pflegebereich nicht. Pflegepersonal fehlt schon heute, ein Pflegenotstand droht.
Der Pflegebereich ist seit 2003 Ländersache. In der Bundesrepublik gibt es16 Heimgesetze, eine Vereinheitlichung ist dringend notwendig. Betreuung bis zur Pflege kann nur ortsnah organisiert werden. Altersgerechtes Leben in vertrauter Umgebung muss ortsnah, also von den Kommunen, organisiert werden.
Neben baulichen Voraussetzungen, wie barrierefreien Wohnen oder der Zugang zum öffentlichen Verkehr sind auch Einkaufsmöglichkeiten oder der Arzt und Apothekerbesuch zu bedenken. Nicht zuletzt gehören auch soziale Kontakte zur Voraussetzung um möglichst lange selbstständig leben zu können. Wohngemeinschaften zwischen Alt und Jung und auch zwischen Alten verschiedener Hilfsbedürftigkeit sollen gefördert und organisiert werden. Es ist im Prinzip die Abkehr von großen Häusern. Wichtig ist, dass Senioren Eigeninitiativen entwickeln. Nur so ist es möglich verträgliche Beziehungen in einem passenden Umfeld zu entwickeln.

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