Ginkgo – gleichwertig und präventiv?

Ralf Ihl
Universität Düsseldorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klinik für Gerontpsychiatrie und –psychotherapie, Alexianer Krefeld GmbH

 

Ziele: Ginkgo biloba wird unter den zur Behandlung der Demenz eingesetzten Antidementiva am längsten eingesetzt. Ziel des Beitrags ist zu beleuchten, ob vorliegende Daten valide Aussagen zum Nutzen und zur Vergleichbarkeit mit anderen Antidementiva bezüglich Behandlung und Prävention zulassen.

Methodik: Nach den Kriterien der WFSBP wurden vorliegende Studien zu Ginkgo Biloba und anderen Antidementiva methodisch und auf ihre Aussagekraft hin analysiert.

Ergebnis: Unabhängig davon, welches Antidementivum untersucht wurde, werden in mehreren Studien Aussagen getroffen, die durch die Daten nicht gedeckt sind. In Untersuchungen aus der westlichen Hemisphäre werden dabei häufiger methodische Fehler gefunden, als in Studien aus der östlichen Hemisphäre. Für fünf Antidementiva lässt sich eine Wirksamkeit bei Demenz belegen. Eine Überlegenheit eines Antidementivums ließ sich bisher nicht belegen. Die Interpretation von Präventionsstudien entspricht nicht durchgängig den Ergebnissen der jeweiligen Studie.

Diskussion: Wie bereits in Leitlinien festgehalten, können 5 Substanzen einen moderaten Effekt bei der Behandlung der Alzheimerkrankheit bringen. Eine Überlegenheit einer Substanz wurde bisher nicht gefunden. Die Datenlage lässt nur begrenzte Aussagen zur Risikosenkung zu. Eine Optimierung westlicher Studiendesigns wäre ebenso wünschenswert wie eine den Daten nähere Interpretation der Studien zur Risikoprävention.

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