Postoperatives Delirium bei älteren Menschen: Ergebnisse einer empirischen Studie
Ekkehard Schlauß
Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Berlin
Torsten Kratz, Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Berlin
Albert Diefenbacher, Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge,
Berlin
Björn Kruse, Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge,
Berlin
1. Zielsetzung/Fragestellung:
Etablierung eines clinical pathway durch Liaisonpflege im Rahmen der Prävention
und Behandlung älterer Patienten mit Delir auf Chirurgischen Stationen
im Allgemeinkrankenhaus.
Das Delir bei älteren Patienten im Allgemeinkrankenhaus ist ein Problem,
das häufig in der täglichen klinischen Praxis auftritt.
Wir wollten wissen, ob die Anwendung nicht-pharmakologischer Interventionen
durch
qualifiziertes Pflegepersonal [Delirspezialisten] zu einer Verringerung der
Inzidenz von postoperativen Delirien führt.
2. Materialien/Methoden:
2-Jahres-Studie (2011 - 2012) mit einer 1-Jahr-Nicht-Intervention-Phase: "Prävalenz
Phase", in der wir die Häufigkeit des Delirs auf zwei Chirurgischen
Stationen dokumentiert haben, gefolgt durch eine 1-Jahr-Intervention-Phase
auf einer der beiden Chirurgischen Stationen. Die andere Chirurgische Station
war Kontrollstation.
Die Interventionen, die verwendet wurden, waren nicht-pharmakologische, wie
z. B. beschrieben in Hospital Elder Life Program [HELP].
3. Ergebnisse:
Die Daten-Analyse zeigt eine Frequenz des Delirs auf beiden Chirurgischen Stationen
von 20% in der „Prävalenzphase". Während der „Interventionsphase“ blieb
die Frequenz des Delirs auf der Kontrollstation bei 20%, während auf
der Interventionsstation das Delir auf eine Frequenz von 5% sank.
4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung:
Unsere Daten zeigen, dass nicht-pharmakologische Interventionen zu einer signifikanten
Reduktion der Inzidenz des Delirs führen. Der Einsatz von Delirspezialisten
und die Implementierung von clinical pathways auf einer chirurgischen Station
senkt das postoperative/stationäre Delirrisiko.
Es werden mögliche Interventionen beispielhaft diskutiert, die sowohl
präventiv als auch therapeutisch durchgeführt werden können.
Der Erfolg dieser intervenierenden Studie wurde durch das Chirurgische Pflegepersonal
erkannt. D.h. auch nach der Studie, erfolgte eine Umsetzung einiger Strategien
durch das Pflegepersonal der Interventionsstation.
Die Ergebnisse der Studie führten zu einer entsprechenden Nachfrage, dass
ein ähnliches Programm/Vorgehen entsprechend modifiziert auf den anderen
somatischen Stationen des Krankenhauses implementiert wird. .