Risikofaktoren und Prävention von Demenzerkrankungen

Georg Adler,
Institut für Studien zur Psychischen Gesundheit (ISPG), Mannheim

Zahlreiche Faktoren sind mit der Häufigkeit des Auftretens einer degenerativen oder vaskulären Demenz assoziiert. Dies gilt für höheres Lebensalter, weibliches Geschlecht, Apolipoprotein E-epsilon 4-Allel, leichte kognitive Beeinträchtigung, körperliche und geistige Inaktivität sowie Bluthochdruck, Übergewicht und einige metabolische Veränderungen im mittleren Lebensalter. Die Interpretation dieser Risikofaktoren unter dem Gesichtspunkt der Demenzprävention wird dadurch erschwert, dass es sich zum Teil um unbeeinflussbare Faktoren handelt, zum Teil um frühe Krankheitszeichen, zum Teil um beeinflussbare Faktoren oder um Faktoren, die keiner dieser drei Gruppen eindeutig zugeordnet werden können.
Die der Alzheimer-Demenz zugrunde liegenden neurobiologischen Prozesse beginnen bereits im vierten Lebensjahrzehnt oder früher. Daher befindet man sich im Hinblick auf Vorbeugemaßnahmen typischerweise in der Situation der Sekundärprävention. Für eine Sekundärprävention relevante Risikofaktoren sind zum Teil beeinflussbare Auslösefaktoren für degenerative oder vaskuläre Krankheitsprozesse, zum Teil Faktoren, die mit einer geringen kognitiven Reserve und einer dadurch verminderten Resilienz gegenüber Demenzerkrankungen assoziiert sind. Der aktuelle Stand der Literatur im Hinblick auf Risikofaktoren und Interventionen wird zusammenfassend dargestellt.

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