Koordination der Versorgung älterer Menschen in der Hausarztpraxis: Studien auf der Basisdes IMPACT-Programmes
Frederike Bjerregaard
Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg (ZGGF)
Miriam Köpke, Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg (ZGGF)
Martin Härter, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie,
Hamburg
Michael Hüll, Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg (ZGGF)
1. Zielsetzung/Fragestellung
Kann die Behandlung älterer Menschen mit Depression in der Primärversorgung
durch die Implementierung eines Therapiebegleiters in Deutschland verbessert
werden? Diese Fragestellung soll zunächst anhand der Darstellung aktueller
Studienergebnisse aus den USA, aus Holland und aus Großbritannien diskutiert
werden. Darüber
hinaus wird von dem aktuellen Stand einer laufende Studie (GermanImpact) berichtet
die den Nachweis führen soll, dass eine Begleitung von älteren Menschen
mit Depression durch eine speziell geschulte Person (Therapiebegleiter, in
Zusammenarbeit mit einem beratenden Psychiater/
Psychotherapeuten) im Sinne einer Therapieunterstützung zusätzlich
zur üblichen Behandlung der Depression durch den Hausarzt auch in Deutschland wirksamer
ist als die Behandlung durch den Hausarzt ohne Therapiebegleiter („treatment as usual“).
2. Materialien/Methoden
In der bi-zentrischen cluster-randomisierten kontrollierten Studie (C-RCT)
sollen insgesamt 300 Patienten mit einer Depression in 60 Hausarztpraxen in Freiburg und Hamburg
rekrutiert werden. Als primäre Zielvariable wird der PHQ-9 erhoben. In
der Interventionsgruppe führen geschulte Therapiebegleiterinnen verhaltenstherapeutische Methoden
wie die Aktivierung oder die Problemlösetechnik nach dem stepped-care
Prinzip durch.
3. Ergebnisse
In den USA konnte durch die Implemetierung des Impact Modells bei 45% der
IMPACTPatienten eine Symptomreduktion um 50% erreicht werden, ebenso sanken
die Krankheitskosten. Auch in Holland stellte sich in der Interventionsgruppe
ein positiver Therapieeffekt ein.
4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Die aktuelle Studienlage zeigt die Überlegenheit der Versorgung älterer
Patienten mit Depressionen nach dem collaborative care Prinzip. Die Übertragbarkeit
dieser positiven Therapieeffekte auf die Primärversorgung in Deutschland
soll mit GermanImpact überprüft werden.
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