MRT-Verfahren in der Frühdiagnostik von Demenzen
Oliver Gruber
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Göttingen
Insbesondere strukturelle MRT-Verfahren haben in der Diagnostik von Demenzen
traditionell einen hohen Stellenwert. Im Hinblick auf eine valide Frühdiagnostik
von Demenzen, insbesondere der Alzheimer-Demenz, hat sich in den letzten
Jahren die Positronen-Emissions-Tomografie durch die Entwicklung Amyloid-bindender
Tracer wieder hervorgetan. Aber auch die Entwicklung von MRT-Verfahren
schreitet weiter voran, insbesondere im Bereich der funktionellen und molekularen
Bildgebung. In diesem Vortrag werden neueste Beispiele für die Entwicklung
moderner MRT-Verfahren zur Frühdiagnostik von Demenzen vorgestellt.
Biomarker aus der multimodalen MRT-Bildgebung werden dabei beispielsweise
mit Liquormarkern, neuropsychologischen Markern sowie EEG-Markern kombiniert,
um mittels multivariater Mustererkennungsverfahren den Übergang von
Mild Cognitive Impairment zu einer manifesten Alzheimer-Demenz möglichst
gut vorhersagen zu können. Neben der klassischen strukturellen MR-Bildgebung
kommen hierbei zunehmend auch funktionelle MR-Biomarker, Marker zur funktionellen
Konnektivität von Gehirnregionen sowie MR-spektroskopische und andere
quantitative MR-Verfahren zum Einsatz. Auch hinsichtlich der In-vivo-Visualisierung
von Amyloid-Plaques bietet die moderne MR-Bildgebung alternative Ansätze.
Aufgrund der Vorteile der MRT-Bildgebung hinsichtlich Kosten, Patientensicherheit
und auch räumlicher Auflösung pathologischer Gehirnprozesse ist
davon auszugehen, dass diese Verfahren auch zukünftig einen hohen
Stellenwert in der Frühdiagnostik von Demenzen haben werden.