„Alleine würde ich nie kommen.“ Stationäre Psychotherapie bei pflegenden Angehörigen von Demenzkranken unter Mitaufnahme der dementiell Erkrankten

Synan Al-Hashimy
Alzheimer Therapiezentrum Ratzeburg

1. Zielsetzung/Fragestellung
Im Rahmen des Pflege- Neuausrichtungs-Gesetzes wird geregelt, das Pflegende Angehörige bei einer eigenen Rehabilitationsmaßnahme die Möglichkeit haben, den Pflegebedürftigen mitzunehmen. Im Alzheimer Therapiezentrum Ratzeburg werden dazu passend, stationäre psychosomatische Rehabilitationsbehandlungen mit Angehörigen von Demenzkranken durchgeführt, wobei die an einer Demenz erkrankten Angehörigen ohne Pflegestufe als Begleitpersonen mit aufgenommen werden können. Liegt bei den dementen Angehörigen eine Pflegestufe vor, so werden diese im Rahmen der Kurzzeitpflege in einem Pflegeheim versorgt, dass sich im gleichen Gebäude befindet.

2. Materialien/Methoden
Vorgestellt wird das multimodale Behandlungskonzept im Rahmen exemplarischer Fallbeispiele neurotischer Patienten. Angeführt wird dabei die fast regelhaft auftretende Ablösesymptomatik bei den Patienten deren Angehörige im Pflegeheim untergebracht sind sowie die Auswirkung dieser Entwicklung auf die psychotherapeutische Behandlung.

3. Ergebnisse
Die Behandlung dieser Patientengruppe bedarf eines besonderen, personell aufwendigen Behandlungssettings, das einerseits eine vollständigen Trennung der Angehörigen von einander verhindert aber gleichzeitig eine zunehmende sensible Distanzierung des Patienten von seinem dementen Angehörigen dahingehend zulässt, dass er sich mit therapeutischer Unterstützung dem eigenen Konfliktgeschehen widmen kann, das die Ablöseproblematik bedingt. Dabei müssen auch besondere Versorgungsaspekte für den demenzkranken Angehörigen mit berücksichtig werden.

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung

Die therapeutische Bearbeitung der auftretenden Ablöseproblematik ist zentraler Bestandteil der psychotherapeutischen Arbeit, wenn man die oben benannte Patientengruppe behandeln möchte.

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