Demenzen zählen zu den häufigsten
und schwerwiegendsten Erkrankungen im höheren Lebensalter. Die bekannteste
Form ist die Alzheimer Krankheit. Zurzeit leidet schätzungsweise
eine Million Deutsche an einer Demenz. Jährlich treten ca. 200.000
Neuerkrankungen auf. Prognosen sagen eine Verdopplung der Zahl der Erkrankungen
bis zum Jahr 2030 voraus.
Entscheidende Fortschritte in der medizinischen Versorgung werden auch von
einer verbesserten Frühdiagnose erwartet. Hier versprechen neuere Entwicklungen
der molekular-prädiktiven Diagnostik Patienten schon in Prodromalstadien
der drohenden Alzheimer Demenz (präklinische Alzheimer Demenz) zu identifizieren
und dann gezielt (sekundär) präventive Behandlungsansätze zu
entwickeln. Diese neueren Entwicklungen der Biomarker-gestützten prädiktiven
Diagnostik sind zurzeit noch nicht relevant für die klinische Versorgung,
weil bisher zugelassene präventive Behandlungsansätze fehlen. Es
besteht aber wissenschaftlicher Konsens, dass dringend zusätzliche klinische
Modelle benötigt werden, um entsprechende präventive Ansätze
zu entwickeln, da die bislang zur Verfügung stehenden tierexperimentellen
Modelle von den vergleichsweise seltenen genetischen Alzheimer Demenzen ausgehen
und nur bedingt auf die molekulare Pathophysiologie der multigenetisch-bedingten
(sporadischen) Formen übertragbar sind. Dagegen hat die Biomarker-gestützte
Früh- und Differenzialdiagnostik bereits Eingang in die Leitlinien nationaler
und internationaler Fachgesellschaften (z. B. DGPPN/ DGN) gefunden, um beispielsweise
bei atypischer klinischer Symptomatik oder Verlauf zusätzliche diagnostische
Sicherheit zu liefern.
Das von uns vorgestellte Symposium wird die neusten Ansätze zur Biomarker-gestützten
prädiktiven und Früh-/Differenzialdiagnostik dementieller Erkrankungen
darstellen, wobei wir auf bildgebende neurochemische und neuropsychologische
Verfahren eingehen.