Krankheitsmodifizierende Therapien der Alzheimer-Demenz – Methodik, neurobiologische Ansätze und aktuelle Studien

Georg Adler,
Institut für Studien zur Psychischen Gesundheit (ISPG), Mannheim

Ziel krankheitsmodifizierender Therapien bei der Alzheimer-Demenz ist die Verzögerung oder das Anhalten der Erkrankung durch Einwirkung auf die ihr zugrunde liegenden pathologischen neurobiologischen Prozesse.
Die weitaus meisten derartigen Therapieversuche orientieren sich an der ß-Amyloid-Hypothese der Alzheimer-Krankheit, insbesondere an der neurotoxischen Wirkung von ß-Amyloid-Oligomeren. Die Therapien zielen einerseits auf eine Hemmung der ß -Amyloid-Produktion durch ß - oder y-Sekretase-Hemmer, durch y-Sekretase-Modulatoren oder durch a-Sekretase-Aktivatoren. Anderseits soll die Elimination von ß-Amyloid durch aktive oder passive Immunisierungsverfahren gefördert werden.
Klinische Phase III-Studien zu krankheitsmodifizierenden Therapieformen bei der Alzheimer-Demenz sind methodisch außerordentlich schwierig. Die erforderlichen langen Beobachtungs-zeiten von mindestens 18 Monaten, die unvermeidliche Interferenz durch hohe Komorbidität und hohe Drop out-Raten der Probanden sind erhebliche Hindernisse für ein positives Studienergebnis. Am weitesten fortgeschritten sind derzeit die Studien zur passiven Immunisierung gegen ß-Amyloid mit Hilfe humanisierter monoklonaler Antikörper.

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