Psychiatrische Therapie in Pflegeheimen: Leitliniengerecht? Wer trägt die nicht-pharmakologische Behandlung
Michel Marpert
Ambulanz der Abteilung für Alterspsychiatrie, ZfP
Südwürttemberg
Ravensburg, Deutschland
1 . Zielsetzung/Fragestellung
Die S3-Leitlinie Demenz fordert die Anwendung nicht pharmakotherapeutischer
Maßnahmen, bevor bei „herausforderndem Verhalten“ Demenzkranker
Psychopharmaka eingesetzt werden.
2. Materialien/Methoden
In Fallvignetten aus der täglichen Arbeit einer großen alterspsychiatrischen
Institutsambulanz wird erläutert, ob, wo und wie dieser Forderung Rechnung
getragen werden kann und welche Rahmenbedingungen notwendig sind.
3. Ergebnisse
Nicht pharmakologische,
vor allem milieutherapeutische Behandlungsstrategien sind daran gebunden,
dass in enger Zusammenarbeit mit den Pflegeteams diese Arbeit unter Anleitung
des Gerontopsychiaters qualifiziert durchgeführt wird. Dies erfordert
eine für Pflegeheime eher unübliche Form der „geteilten
Verantwortung“ und eine Schulung und Fortbildung des Pflegepersonals
im psychiatrischen Bereich, welche heute oft noch nicht vorhanden ist.
4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Um die Leitlinie umzusetzen, bedarf es der Entwicklung von Modellen zur Zusammenarbeit
und Fortbildung im ärztlichen wie im pflegerischen Bereich.