Wenn Drogenabhängige älter werden

Irmgard Vogt,
Institut für Suchtforschung der FH Frankfurt am Main


1. Zielsetzung/Fragestellungen: Wie die Forschung zeigt, werden auch Abhängige von verbotenen Drogen immer älter. In diesem Beitrag werden folgende Fragen behandelt: Wie groß ist schätzungsweise die Zahl der älteren Abhängigen von Straßendrogen? Wie steht es um die Lebensbedingungen und die Gesundheit dieser Menschen? Wie werden diese Menschen im Krankheitsfall versorgt und welche Unterbringungen im Alter stehen ihnen offen?

2. Materialien/Methoden: Die Studien, über die hier zu berichten ist, beruhen auf Re-analysen von quantitativen Erhebungen und auf qualitativen Interviews mit älteren Drogenabhängigen, die Angebote der Drogenhilfe nutzen, sowie mit ExpertInnen im Feld.

3. Ergebnisse: Man rechnet zurzeit in Deutschland mit schätzungsweise 50.000 Drogenabhängigen über 40 Jahre. Die gesundheitliche Lage dieser Personengruppe ist eher schlecht. Im Durchschnitt ist davon auszugehen, dass sie unter 4 verschiedenen körperlichen Krankheiten und 1,5 psychischen Diagnosen (Sucht/Ängste/Depressionen) leiden. Bislang ungeklärt ist der Anteil derjenigen, die wegen körperlicher und psychischer Behinderungen laufend Unterstützung bei der Alltagsbewältigung und in naher Zukunft dauerhafte Pflege benötigen.

Zusammenfassung/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Studien zu älteren Abhängigen von verbotenen Drogen in Deutschland weisen darauf hin, dass man mit einer anwachsenden Gruppe rechnen muss, die zunächst ambulant und in den nächsten Jahren auch stationär versorgt werden muss. Die einschlägigen Hilfeeinrichtungen müssen sich daher darauf einstellen, auch diese Personengruppe aufzunehmen und zu versorgen.

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