Beurteilung des Schweregrads der Alzheimer-Erkrankung an Hand der Einschätzung von Aktivitäten des täglichen Lebens durch die Bezugsperson

Matthias Riepe
Sektion Gerontopsychiatrie Universität Ulm, Abteilung Gerontopsychiatrie BKH Günzburg
Claudia Schiffczyk, Universität Ulm
Constanze Lahmeyer, Universität Ulm
Friedemann Müller, Alzheimer-Therapiezentrum Bad Aibling
Barbara Romero, Alzheimer-Therapiezentrum Bad Aibling
Christina Jonas, Universität Ulm


1 . Zielsetzung/Fragestellung
Es wird gefordert, die Einschätzung des Demenz-Schweregrades durch kognitive Skalen zu ergänzen durch die Messung von Aktivitäten des täglichen Lebens durch Bezugspersonen.

2. Materialien/Methoden
In einer im Rahmen der Leuchtturmprojekte Demenz geförderten Studie wurden bundesweit Patienten und deren Bezugspersonen im häuslichen Umfeld untersucht (u.a. MMSE, ADAScog, GDS, B-ADL, iADL). Anhand der Depressivität und Lebensqualität der Bezugsperson wurde eine Cluster-Analyse durchgeführt.

3. Ergebnisse
Zwei Cluster von Bezugspersonen wurden identifiziert. Der Schweregrad der Patienten, gemessen mit der üblichen Einschätzung durch MMST war identisch. Die Einschätzung von Verhaltensauffälligkeiten und Alltagsaktivitäten durch die Bezugsperson war unterschiedlich, je nach Cluster-Zugehörigkeit. Cluster-Zugehörigkeit war geschlechtsabhängig

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Wir schlussfolgern, dass die Einschätzung von Aktivitäten des täglichen Lebens und instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens durch bezugspersonenseitige Variable beeinflusst wird und die Einschätzung der Alltagsaktivitäten durch die Bezugsperson daher mit Vorsicht interpretiert werden muss.

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