Die Pharmakokinetik von perkutanem Rivastigmin in Patienten mit Parkinsonscher Krankheit

Alexander Storch
Technische Universität, Abteilung für Neurologie und Zentrum für Regenerative Therapien, Dresden
Gilbert Lefevre, Novartis Pharma, Basel
Brit Mollenhauer, Paracelsus-Elena-Klinik, Kassel
Jan Kassubek, Klinik für Neurologie, Universitätsklinik, Ulm
Georg Ebersbach, Kliniken Beelitz GmbH, Beelitz-Heilstätten
Nadia Tenenbaum, Novartis Pharma, East Hanover, NJ, USA


1 . Zielsetzung/Fragestellung
Rivastigmin führt bei Patienten mit milder bis mäßiger Demenz aufgrund einer Alzheimer oder Parkinsonschen Erkrankung zu Verbesserungen von kognitiven Funktionen, All-tagsaktivitäten und Verhaltensweisen sowie von Demenz-Symptomen insgesamt. Ziel der vorliegenden Studie war es, unter Fließgleichgewichtsbedingungen die Pharmakokinetik von Rivastigmin Pflaster bei Patienten mit Parkinson-Demenz zu beschreiben.

2. Materialien/Methoden
Diese pharmakokinetische Untersuchung wurde im Rahmen einer prospektiven Langzeit-studie zur Arzneimittelsicherheit an einer Subgruppe von 18 Patienten, die mit einem 10 cm² Rivastigmin-Pflaster (9.5 mg/24h) behandelt wurden, durchgeführt. Pro Patient wurden über einen Zeitraum von 24 h sechs Blutproben entnommen und mit LC-MS/MS auf Rivastigmin und den Metaboliten NAP226-90 gemessen. Die Bestimmung der pharmakokinetischen Parameter erfolgte mit Hilfe nicht-kompartimenteller Methoden.

3. Ergebnisse
Die Rivastigmin-Konzentration im Plasma stieg nach Aufbringen des Pflasters langsam bis zum Erreichen eines Maximums (Cmax 6.72 ± 3.23 ng/mL) nach einem medianen Zeitraum von 8 h (tmax) an. Die Fläche unter der Kurve (AUC0-24h) betrug 117 ± 62.1 ng•h/mL. Der Schwankungsindex, ein Maß für den Streuungsbereich von Maximal- und Minimal¬konzen-trationen, betrug 0.84. Der Variations¬koeffizient für die interindividuelle Variabilität schwank¬te zwischen 42-63%. NAP226-90 zeigte ein ähnliches pharmakokinetisches Profil wie die Ausgangsverbindung mit dem Erreichen von Cmax (3.04 ± 0.969 ng/mL) nach durch¬schnitt-lich 9.0 h und einem AUC0-24h-Wert von 60.6 ± 17.9 ng•h/mL. Die Adhäsion des Pflasters war gut; die Gesamt-Wirkstoffabgabe betrug 47.1% des Gesamtgehaltes (18 mg). Außer-dem bestätigte die Studie die gute Verträglichkeit des Pflasters.

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Die Pharmakokinetik des Rivastigmin-Pflasters bei Patienten mit Parkinson-Demenz stimmt mit der in anderen Populationen und speziell der in Alzheimer-Patienten gut überein.

 

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