Rivastigmin in der Behandlung der mit der Parkinsonschen Krankheit assoziierten Demenz: Kurzfristige cholinerge Effekte korrelieren mit dem Therapieerfolg nach 6 Monaten

Georg Adler
Michaela Christenn, Miriam Bektas, Youko Ko-Inoshishi
Institut für Studien zur Psychischen Gesundheit, Mannheim

Andreas Kupsch, Neurologische Klinik und Poliklinik, Campus Virchow, Humboldt Universität Charité, Berlin
Erich Scholz, Neurologische Akademische Lehrpraxis, Böblingen
Konstantin Articus, Novartis Pharma, Nürnberg


1 . Zielsetzung/Fragestellung
Rivastigmin dient u.a. der Behandlung der mit der Parkinsonschen Krankheit assoziierten Demenz. Seine klinische Wirksamkeit beruht auf der Verbesserung der für diese Erkran¬kung typischen cholinergen Unterfunktion. In der vorliegenden Studie sollten bei Patienten mit Parkinson-Demenz kurzfristige cholinerge Effekte von Rivastigmin beschrie¬ben und mit dem Behandlungserfolg nach 6 Monaten korreliert werden

2. Materialien/Methoden
In dieser prospektiven, multizentrischen, non-interventionellen Studie wurden Tests zu Aufmerksamkeit und verbalem Kurzzeit¬gedächtnis¬ sowie quan¬titative EEG Messungen an Patienten mit Parkinson-Demenz vor und zwei Wochen nach Behandlungs¬¬beginn durch-geführt und mit den Veränderungen des Mini-Mental Status nach 6 Monaten korreliert.

3. Ergebnisse
32 Patienten, 20 Männer (63%) und 12 Frauen (37%), in einem Durchschnittsalter von 75.3 Jahren (60 – 86) wurden in die Studie eingeschlossen. Nach zweiwöchiger Behandlung zeigte sich die Mehrzahl der Patienten in den neuropsychologischen Tests verbessert und die durchschnittliche EEG theta Aktivität vermindert. Nach 6 Monaten verbesserte sich der mittlere MMST Wert (SD) signifikant von 23.9 (2.4) auf 26.0 (2.8). Einige der kurz¬fri¬stigen Behand¬lungs¬¬effekte korrelierten mit der Verbesserung des MMST Wertes. Schwan¬kungen der Wachsamkeit vor Beginn der Behandlung waren prädiktiv für deren Ansprechen.

4. Zusammenfassung/Schlussfolgerung
Rivastigmin ist der einzige für die Behandlung der Parkinson-Demenz zugelassene Cholinesterase-Inhibitor. Die Ansprechbarkeit jedes einzelnen Patienten auf diese Therapie lässt sich möglicherweise anhand von Veränderungen in neuropsychologischen Tests und im EEG kurz nach Behandlungsbeginn voraussagen.

 

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