Folgen der Langzeitbehandlung und Entzug von Benzodiazepinen im Alter

Rüdiger Holzbach,
LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein

Benzodiazepine sind unverzichtbare Medikamente, um psychische Ausnahmezustände, wo notwendig, medikamentös zu beherrschen. Bei etwa 1/3 aller Behandlungen kommt es zu einem Langzeitgebrauch. Davon sind ältere Menschen besonders betroffen, denn 1/3 aller Verschreibungen von Benzodiazepinen und Z-Drugs gehen an unter 50jährige, 1/3 an die 50 – 70jährigen und 1/3 an die über 70jährigen.
Fataler Weise kommt es bei Benzodiazepinen im Verlauf der Einnahme zu Nebenwirkungen, die aufgrund ihrer geringen Spezifität in der Regel nicht erkannt werden und insbesondere bei älteren Menschen „dem Alter“ zugeschrieben werden. Durch die typische Symptomkonstellation auf dem Hintergrund der längeren Einnahme von Benzodiazepinen können diese unspezifischen Symptome aber gut zugeordnet werden.
Der Entzug von Benzodiazepinen gestaltet sich unkompliziert, wenn die pharmakologischen Besonderheiten der Benzodiazepine berücksichtigt bzw. genutzt werden. Gerade bei älteren Menschen, die von dem Angebot einer Entzugsstation nur sehr bedingt profitieren, empfiehlt sich der ambulante Entzug, der ohne viel Aufwand begleitet werden kann.

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