Gerontopsychiatrische-suchtmedizinische integrierte Versorgung. Erste Ergebnisse eines Modellprojektes

Jürgen Fischer,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere, Klinikum Stuttgart
Dr. Susanne Schäfer-Walkmann, Dorothee-Tamara Deterding,
Institut für angewandte Sozialwissenschaften, Zentrum für kooperative Forschung an der DHBW Stuttgart


Suchtbezogene Störungen der älteren Bevölkerung gewinnen weiter an Bedeutung, ebenso die Komorbidität gerontopsychiatrischer und suchtbezogener Erkrankungen. Mit dem Projekt „Gerontopsychiatrische-suchtmedizinische integrierte Versorgung (GSIV)“ wird durch ein multiprofessionelles Kompetenzteam unter ärztlicher Leitung ein Versorgungsstandard zur integrierten Versorgung suchtgefährdeter/suchtkranker und zugleich gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen und deren Angehörigen in der Versorgungsregion Stuttgart entwickelt. Die Patient/innen werden engmaschig durch den/die Casemanagerin begleitet, bis die nachklinische Versorgung sichergestellt ist. Die integrierte Versorgung findet dabei Klinik übergreifend im Klinikum Stuttgart, Sektoren übergreifend zwischen dem stationären und ambulanten Bereich und Säulen übergreifend zwischen der Klinik und den Kooperationspartnern der Sucht- und Altenhilfe statt.
Die Projektergebnisse münden in ein Praxismanual. Dieses wird eine Leitlinie zur Falldetektion, ein spezielles Gruppenbehandlungsangebot für sucht- und alterspsychiatrisch erkrankte alte Menschen, einen Leitfaden für motivierende Gespräche sowie Anregungen für notwendige (Informations-)Angebote für Angehörige umfassen. Spezifische Versorgungsprobleme bei suchtbezogenen Störungen im Alter sowie praktikable Lösungsmöglichkeiten sollen ebenso erarbeitet werden, wie Empfehlungen zur Prävention und Nachbehandlung.
Vorgestellt werden erste Projektergebnisse sowie die im Projekt verwendeten Screeningverfahren sowie ein sozialpsychiatrisches Assessment, die einer systematisierten Erfassung der Behandlungsbedarfe dienen.

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