Bei der Behandlung und Begleitung
von Demenzerkrankten und ihren Pflegenden basiert das therapeutische
Konzept auf einer Vielzahl von Aspekten, wie dem Profil und der Schwere
kognitiver und nicht-kognitiver Symptome, der Lebenssituation und dem
Wohnumfeld der Patienten, so dass ein hoher Grad an Individualisierung
der Intervention notwendig ist. Das vom Bundesministerium für Gesundheit
geförderten Programm ‚Leuchtturmprojekt Demenz’ hat
daher unterschiedliche Aspekte der Behandlung in den Mittelpunkt der
Forschung gerückt. Von den geförderten Projekten werden hier
3 vorgestellt. ERGODEM untersuchte die Effektivität einer häuslichen
Ergotherapie über 12 Wochen und wies einen signifikanten Effekt
auf die Alltagsfähigkeiten, die Verhaltensauffälligkeiten und
die Belastung der Angehörigen nach. QUADEM untersuchte den Effekt
eines Trainings für familiär und professionell Pflegende zur
Steigerung von sozialen Schlüsselkompetenzen, insbesondere der Kommunikations-
und Kooperationsfähigkeiten, sowie die Schulung ehrenamtlicher Unterstützer.
Die Teilnahme führte zu einer Steigerung der sozialen Kompetenz
der pflegenden Angehörigen sowie der professionellen Pflegekräfte,
sowie einer Reduktion der Beanspruchung bei denen, die neben Fallbesprechungen
auch an Trainings zu Kommunikation und Kooperation teilnahmen oder zusätzlich
ehrenamtliche Begleitung erhielten. VIDEANT untersuchte die Behandlung
nicht-kognitiver Symptome der Demenzerkrankten im Pflegeheimbereich und
den Effekt einer leitlinienbasierten Therapie von Symptomen wie Aggressivität
und Unruhe, Depression und Apathie. Sie wies in der Querschnittserhebung
vor Studienbeginn eine deutlich erhöhte und wenig differenzierte
Therapie in den untersuchten Heimen nach und macht deutlich wie wichtig
die evidenzbasierte Therapie bei diesen Symptomen ist.