Transkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie und Aspekte der seelischen Gesundheit psychisch kranker älterer MigrantInnen

Meryam Schouler-Ocak,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
Meryam Schouler-Ocak, Marion Aichberger, Michael A. Rapp, Andreas Heinz


Zum ersten Mal wurden "Personen mit Migrationshintergrund" vom Statistischen Bundesamt 2006 in dem Mikrozensus 2005 erfasst, in der so genannten "kleinen Volkszählung“, in der ein genaueres Bild der Vielfalt der Bevölkerung in Deutschland wiedergegeben und die ungenauen "Ausländerstatistiken" abgelöst wurden. Dem Mikrozensus zufolge lebten 2005 rund 15,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Deren Anteil an der Gesamtbevölkerung ist mit knapp 19 Prozent fast doppelt so hoch wie der Anteil der bisher erfassten Ausländer, die 9 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Zudem wird berichtet, dass insgesamt ca. 200 verschiedene Ethnien und wesentlich mehr Menschen aus verschiedenen kulturellen Kontexten mit unterschiedlichen Erklärungsmodellen und Behandlungserwartungen bezüglich Krankheiten in Deutschland leben. Über 2,6 Mio Menschen mit Migrationshintergrund sind bereits über 55 Jahre alt und tauchen zunehmend auch im Bereich der Gerontopsychiatrie und –psychotherapie auf. Diese bilden keine homogene, sondern eine sehr heterogene Gruppe dar, auf die sich einzustellen gilt. Im Beitrag soll ein Überblick zur Transkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie und Aspekte der seelischen Gesundheit psychisch kranker älterer Menschen mit Migrationshintergrund gegeben werden.

 

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