Aktuelles zur Neuropsychologie

Georg Adler,
Institut für Studien zur Psychischen Gesundheit, Mannheim


Die neuropsychologische Untersuchung liefert die diagnostisch konstitutiven Befunde für das Demenzsyndrom. Die Bedeutung neuropsychologischer Befunde für die Früherkennung der Alzheimer-Demenz ist jedoch noch begrenzt, unter anderem durch die verbreitete Praxis, fragmentarische Screeningtests als Diagnostika anzusehen und einzusetzen. Prinzipielle Einschränkungen für die Anwendung neuropsychologischer Verfahren zur Früherkennung der Alzheimer-Demenz liegen in Besonderheiten des Krankheitsprozesses. So lässt, bedingt durch die hohe Kompensationsfähigkeit des Gehirns, die kognitive Leistungsfähigkeit erst dann deutlich nach, wenn die neurobiologischen Veränderungen schon erheblich fortgeschritten sind. Andere Probleme liegen in methodischen Unzulänglichkeiten der neuropsychologischen Untersuchungsverfahren, die grundsätzlich behebbar sind. Wenig ist über die Variabilität und den längerfristigen Verlauf der Untersuchungsbefunde neuropsychologischer Untersuchungsverfahren bei älteren Probanden bekannt. Dies Verfahren sind auch im Allgemeinen nicht bildungsnormiert. Eine aktuelle Entwicklung geht hin zu adaptiven computergestützten Untersuchungsverfahren wie dem Merkfähigkeits- und Aufmerksamkeitstest (MAT), die eine umfassende und für den Patienten nicht zu belastende neuropsychologische Untersuchung mit vertretbarem Zeitaufwand ermöglichen.

 

back/zurück